Ich pfeif Dir ein Gedicht…


© EFE

Schulkinder stellten ihr Können in der einheimischen Pfeifsprache unter Beweis

In San Sebastián de La Gomera hat das 7. Treffen des Schulprojektes „Silbo Gomero“ stattgefunden. 350 Schüler von 15 Schulen nahmen daran teil und bewiesen bei einer großen Veranstaltung im Parque Torre del Conde, wie gut sie die urige Sprache ihrer Vorfahren beherrschen.

Die Veranstaltung begann tatsächlich mit gepfiffenen Gedichten. Kinder der Schulen La Lomada und Ruiz de Padrón trugen in Pfeifsprache zwei Strophen eines Gedichts von Pedro García Ca-brera vor, das dem „el Silbo“ gewidmet ist.

Die Pfeifsprache von La Gomera – silbo gomero – setzt heute die Muttersprache der Einwohner, das Spanische, in Pfiffe um. Zu Zeiten der Eroberung allerdings pfiffen die Eingeborenen sich ihre Nachrichten in ihrer damaligen Sprache zu. Da Pfiffe wesentlich weiter tragen als Rufe, hatten die Ureinwohner La Gomeras mit ihrer Pfeifsprache ein ungeheuer praktisches Kommunikationssystem entwickelt, das ihnen lange beschwerliche Wege die Schluchten hinauf und hinunter ersparte und in Gefahrensituationen auch eine Schnellwarnung oder rasche Hilfe ermöglichte. Im Zeitalter der Telekommunikation ist diese besondere Verständigungsart zwar überflüssig geworden, wird aber seit fast zehn Jahren als Unterrichtsfach in den Inselschulen wieder gelehrt, um die Tradition zu bewahren.

Bei der Veranstaltung im Parque Torre del Conde zeigten Grundschüler der ersten, zweiten und dritten Klasse sowie die erste Klasse der ESO in Begleitung ihrer Lehrer, wie „el Silbo“ funktioniert. Der regionale Bildungsbeauftragte, José Ruano, der an der Veranstaltung teilnahm, lobte die gelungene Vorführung und forderte die Kinder auf, weiter so fleißig an diesem Unterricht teilzunehmen, „damit in der Zukunft einmal die Begrüßung auf La Gomera durch einen Pfiff ersetzt wird.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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