Gomeros fordern Verantwortlichkeit und schnelle Hilfszahlungen
Zwar ist das am 4. August auf La Gomera ausgebrochene Feuer mittlerweile unter Kontrolle, doch umso mehr schwelt die Wut und Empörung unter der Bevölkerung La Gomeras über das vermeintlich schlechte Krisenmanagement.
Malaga/Teneriffa – Und so folgten rund 3.000 Gomeros (laut den Organisatoren) dem Ruf der Bürgerbewegung LaGomeraSeMueve (La Gomera bewegt sich) und nahmen am 1. September an einem Protestmarsch in San Sebastián teil (laut der Guardia Civil waren es 1.500). Von der Plaza de Las Américas aus bewegte sich der Menschenzug durch die Innenstadt. Unter dem Motto „Nie wieder“ wurden Plakate durch die Straßen getragen, Sprechchöre und Getrommel lösten sich ab. Durch grüne Schleifchen am Revers zeigten die Gomeros Solidarität mit den Betroffenen.
Aus den Plakataufschriften und Rufen ging hervor, warum die Gomeros derart verärgert sind. Es waren Sprüche zu lesen wie „Casimiro, Paulino, Soria, dimitan, el pueblo tendrá memoria“ (Casimiro [Curbelo, Inselpräsident], Paulino [Rivero, Regionalpräsident], [José Manuel] Soria [Minister für Industrie, Energie und Tourismus], tretet ab, das Volk wird sich erinnern“) oder „Una tragedia evitable. Qué nivel curará nuestra herida?“ („Eine verhinderbare Tragödie. Welche Gefahrenstufe wird unsere Wunde heilen?“). Sprechchöre forderten „Más hidroaviones, menos vacaciones“ („Mehr Löschflugzeuge, weniger Ferien“) oder sofortige Hilfszahlungen für die Betroffenen.
Vor dem Cabildo hielt der Menschenzug. Die Forderung nach dem Rücktritt von Casimiro Curbelo wurde laut. Einige legten verbrannte Äste, andere verschiedenartige Behältnisse ab, die Aufschriften trugen wie „cenizas de mi casa“ („Asche von meinem Haus“) oder „cenizas de flores y cabras“ („Asche von Blumen und Ziegen“) nieder.
Angekommen im Parque de la Torre del Conde verlas Néstor Rolo, Vertreter von LaGomeraSeMueve, ein Manifest und kritisierte scharf das schlechte Krisenmanagement der verschiedenen Institutionen, insbesondere die vorschnelle Herabstufung der Gefahrenstufe trotz angekündigter Hitzewelle. Auch bemängelte er deren gegenseitige Schuldzuweisungen und die fehlende Übernahme der eigenen Verantwortung. Des Weiteren prangerte Rolo die enormen Etatkürzungen bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Bränden an, die derart „schwere Schäden“ erst ermöglicht hätten. Er forderte die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr und die feste Stationierung von Löschflugzeugen auf der Insel.
Über 8.000 Hektar in Südspanien verbrannt
Am Tag nach der großen Protestveranstaltung konnte auf dem Festland die erfreuliche Nachricht verkündet werden, dass der schwere Wald- und Flächenbrand in der Provinz Málaga (Andalusien) endlich unter Kontrolle gebracht worden war. In nur vier Tagen hatte ein Großbrand in den Gemeinden Coín, Mijas, Marbella, Alhaurín el Grande, Ojén und Monda über 8.200 Hektar in Asche verwandelt. Laut der Regionalregierung fiel ein Deutscher den Flammen zum Opfer; die Leiche soll in einem ausgebrannten Geräteschuppen gefunden worden sein. Zwei Schwerverletzte werden weiterhin in verschiedenen Krankenhäusern behandelt. Es waren über 1.000 Personen und 50 Löschflugzeuge im Einsatz.
Feuer auf Teneriffa
Ebenfalls am 2. September bemerkten Anwohner von Tacoronte beim Berg La Atalaya ein Feuer und befürchteten schon Schlimmstes. Angesichts der schweren Zugänglichkeit zum Krater des Berges und der Nähe zu mehreren Wohnhäusern wurden sofort zwei Löschhubschrauber eingesetzt. Dank dem Wasser aus der Luft und dem tatkräftigen Einsatz der Feuerwehrleute am Boden war der Brand nach nur drei Stunden gelöscht. Es blieb bei einem Hektar verbrannter Erde und einem Schrecken der Anwohner.
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