La Palma ist die bevorzugte Alternative


Mit dem TMT soll eine neue Ära der Himmelsforschung beginnen. Foto: TMT

TMT-Aufsichtsgremium favorisiert den Roque de los Muchachos als alternativen Standort für das Riesenteleskop

La Palma – Der Roque de los Muchachos ist jetzt näher dran, Standort des größten Teleskops der Welt zu werden. Am 31. Oktober teilte das „International Observatory Board of Governors“ im Anschluss an ein Treffen in Kalifornien mit, dass unter den alternativen Standorten für das Teleskop – u.a. in China, Indien Chile und Mexiko – die Wahl auf La Palma gefallen ist. Der Vorstandsvorsitzende der TMT-Projektleitung, Henry Yang, fasste die Entscheidung in einer Stellungnahme so zusammen: „Das TMT International Observatory Board of Governors hat eine Reihe von alternativen Standorten untersucht. Jeder dieser Standorte würde die wissenschaftlichen Kern-Programme des TMT ermöglichen. Nach sorgfältiger Prüfung hat das Aufsichtsgremium das Observatorio Roque de los Muchachos (ORM) auf La Palma, Kanarische Inseln, als erste Alternative zu Hawaii ausgewählt.“ Dennoch, räumt Henry Yang ein, bleibt Mauna Kea der bevorzugte Standort für das Thirty Meter Telescope, und das Aufsichtsgremium werde sich weiter intensiv darum bemühen, die Genehmigung für das TMT auf Hawaii zu erwirken. Man sei allen Freunden und Unterstützern auf Hawaii dankbar für ihre fortwährende Hilfe, heißt es abschließend in der offiziellen Mitteilung.

Rafael Rebolo, Direktor des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC), zeigte sich erfreut über diese Nachricht, erklärte allerdings, dass noch viel zu tun sei. „Aber wir sind die erste Alternative, und darüber müssen wir froh sein“, sagte er. Schließlich komme die Abstimmung des TMT-Aufsichtsgremiums einer bestandenen Außenprüfung gleich.

Das Thirty Meter Telescope ist ein Gerät mit 30 Metern Spiegeldurchmesser – zum Vergleich: Das bislang größte Teleskop der Nordhemisphäre, das Gran Telescopio de Canarias (GTC) auf La Palma, hat einen Spiegeldurchmesser von 10,4 Metern. Als Standort wurde der für die Himmelsforschung ideale Vulkan Mauna Kea auf Hawaii erkoren, der das gleichnamige Observatorium beherbergt, das mit mehreren internationalen Teleskopen die größte Sternwarte der Welt ist.

Doch auf Hawaii ist der Bau des TMT auf dem Mauna Kea stark umstritten. Von Anfang an gab es Proteste gegen das Projekt, die von einer Gruppe von Ureinwohnern angeführt werden, die den Vulkan als heilige Stätte schützen wollen.

Vor einigen Monaten wurde die Baugenehmigung vom Hawaiianischen Verfassungsgericht aufgehoben. Ein neuer Antrag kann Monate oder auch Jahre dauern. Daher hat sich das Aufsichtsgremium des TMT-Projektes schon einmal vorsorglich mit der Untersuchung alternativer Standorte befasst.

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