Der Tropensturm Delta zerstörte vor 11 Jahren 20 Kunstwerke
Teneriffa – Am 28. November 2005 brach mit dem Tropensturm Delta über Teneriffa eine Katastrophe herein. Sie war von den Meteorologen vorausgesagt, doch niemand nahm sie ernst, weil solche Stürme normalerweise von Ost nach West ziehen, Delta machte es umgekehrt und fegte mit fast 200 Stundenkilometern über Teneriffa hinweg, über 200.000 Menschen auf der Insel waren tagelang ohne Strom; denn die Masten knickten wie Streichhölzer. Santa Cruz war tagelang ohne Energie und Wasser und die Supermärkte dadurch geschlossen. 19 Menschen verloren auf dem Archipel ihr Leben.
Auch im Skulpturenpark der Gernot Huber-Stiftung in San Isidro hinterließen die Ausläufer des Wirbelsturms ihre Spuren. 20 Werke wurden zerstört, Teile davon über weite Strecken verteilt. 17 Skulpturen konnten die Stifter im Laufe der Jahre wieder aufrichten, von zweien blieben nur Trümmer und von „El Tope“ auf dem höchsten Punkt des Vulkans nur ein verbogenes Gerippe, die Spitze fand sich 1,5 km entfernt wieder.
Dem Parkgründer und Bildhauer Gernot Huber ließ das keine Ruhe. Er entwarf eine neue Spitze, von der er hofft, dass sie den Starkwinden gewachsen sein wird. Ihre aus hochglanzpoliertem Edelstahl geschnittenen Rotorblätter stechen nun wie eine Lanze in den blauen Himmel und senden ihre Blitze weit in die Umgebung. Damit schließt sich die letzte Lücke endlich wieder und rundet die etwa 100 in die Urnatur mit Euphorbien und Kakteen „gepflanzten“ Skulpturen ab. Vielen begabten jungen Bildhauern gab Huber durch die von seiner Stiftung vergebenen Stipendien die Möglichkeit für eine Präsentation ihrer Werke. Vor dem Rundumblick auf Atlantik und Teide entstand so der spektakuläre Skulpturenpark auf acht Hektar Land.
Der Park ist an jedem 2. Sonntag in den Wintermonaten ohne Anmeldung zu besichtigen, das nächste Mal also am 12. Februar von 14.00 bis 17.00 Uhr. Vielleicht leuchtet mit etwas Glück die Spitze des Teide dann noch so weiß wie auf dem Bild unten.
Skulpturenpark in 38611 San Isidro, Calle Gernot Huber 33, abzweigend von der TF 64 oberhalb vom Ortsende.
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