Unglücksursache weiterhin ungeklärt
Zwei Wochen nach dem tragischen Einsturz des vierstöckigen Apartmenthauses in der Calle Valle Menéndez 12 nahm Los Cristianos Abschied von den sieben Hausbewohnern, die in den Trümmern ihrer Wohnungen gestorben sind.
Unter den Opfern sind drei Spanier, zwei Italiener, eine Marokkanerin und ein Finne. Deshalb wurde in der Kirche „Iglesia de Nuestra Señora del Carmen“ ein multikonfessioneller Gottesdienst abgehalten, bei dem unter anderen der Bischof von Teneriffa, Bernardo Álvarez Afonso, der Iman der Kanaren Tijani El Bouji und die Pastoren der norwegischen und schwedischen luteranischen Kirche Öge Løsnesløkken und Markus Von Martens anwesend waren. Die Zeremonie wurde außerhalb der Kirche auf eine große Leinwand übertragen, sodass über 600 Personen an der Trauerfeier teilnehmen konnten.
Hilfen für die Hausbewohner
Diejenigen Hausbewohner, welche das Unglück überlebt haben oder durch glückliche Fügung nicht im Gebäude waren, stehen nun ohne Dach über den Kopf da und ein Großteil ihrer Habseligkeiten wurde zerstört. Die Stadt Arona und die Kanarenregierung haben nun verschiedene Hilfsmaßnahmen eingeleitet, um die Notlage der insgesamt dreizehn Betroffenen abzumildern.
Schon wenige Tage nach dem Einsturz hatte die Stadtverwaltung entsprechende Wohnungen angemietet, um diese Personen unterzubringen. Drei Wochen später verabschiedete das Kanarenparlament die dazugehörigen Hilfsleistungen für diejenigen Geschädigten, welche ihre Hauptwohnung in dem zerstörten Gebäude hatten. Sie erhalten jeweils einen Betrag für die Miete des ersten halben Jahres von bis zu 650 Euro monatlich, dazu eine Summe für die Anschaffung von Hausrat in Höhe von 1.500 Euro pro Person.
Rettungskräfte geehrt
Das Ayuntamiento von Arona hat eine offizielle Erklärung der Anerkennung und Dankbarkeit verabschiedet für die Arbeit, Anstrengung und Hingabe aller Institutionen, Gruppen und Personen, welche an den Rettungs-, Sicherungs- und Notfallmaßnahmen beteiligt waren.
Die Untersuchung über die Ursachen für den Zusammenbruch des Apartmenthauses Julián José sind noch nicht abgeschlossen.
ITE
Der Häuser-TÜV bringt soziale Härten
Nach dem tragischen Unglück in Los Cristianos ist die Gebäudesicherheit in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Schon seit 2011 gibt es ein Gesetz, welches eine technische Inspektion (ITE) von über 50 Jahre alten Gebäuden vorschreibt. Nun wird verstärkt auf die Umsetzung der Vorschrift gedrungen. Doch nicht selten stellt der „Gebäude-TÜV“ die Eigentümer vor erhebliche Probleme. Die Kosten der ITE von 250 bis 400 Euro und die ggf. daraus resultierenden Instandsetzungskosten übersteigen nicht selten die finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen. In La Laguna beispielsweise stehen die meisten Häuser, die über 50 Jahre alt sind, in sozialen Brennpunkten, weshalb man plant, in Härtefällen Zuschüsse zu zahlen.
Die Opfer von Los Cristianos hätte jedoch auch die ITE nicht retten können, denn das Unglücksgebäude war erst 44 Jahre alt.
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