Absolute Aufklärung gefordert


© EFE

Familienangehörige der Spanair-Opfer gründeten Verband auf Gran Canaria

Über hundert Familienangehörige der 154 Menschen, die bei dem Absturz einer Span­­air-Maschine am 20. August im Madrider Barajas-Flughafen ums Leben kamen, sowie drei Überlebende haben Ende Oktober den Opferverband „Asociación de Afectados del Vuelo JF5022“ gegründet.

Da der Flug Gran Canaria zum Ziel hatte und 72 Todesopfer von der Insel stammten, wurde der Verband in Las Palmas de Gran Canaria gegründet, vertritt jedoch alle Familienangehörigen der Spanair-Opfer, die sich ihm anschließen wollen.

Vorrangiges Ziel dieses Verbands sei die „absolute Aufklärung“ sämtlicher Hintergründe und Umstände, die zu dem Absturz der Maschine geführt haben, erklärte der vorläufige Verbandsvorsitzende Federico Sosa im Rahmen einer Pressekonferenz.

„Entschädigungsgelder sind zweitrangig“

Die Zahlung möglicher Entschädigungsgelder sei hingegen nur am Rande von Bedeutung. „Kein Geld der Welt kann auch nur ein einziges der verlorenen Leben wieder herstellen“, wurde wörtlich erklärt. Der Verband fordert des Weiteren, dass sämtliche Personen, die sich im Rahmen der gerichtlichen Untersuchungen des Flugzeugabsturzes als für den Unfall mitverantwortlich herauskristallisieren, zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Verband vertritt die Meinung, dass mehrere Umstände den Unfall verursachten und dass jeder einzelne aufgeklärt werden muss, damit sich ein derartiges „Unglück nie mehr ereignen kann.“

Nach der Möglichkeit befragt, in den Vereinigten Staaten gerichtlich gegen den Boeing-Konzern vorzugehen, zu dem der Flugzeughersteller McDonnell Douglas gehört, wurde vonseiten des Verbands erklärt, das bislang kein Weg ausgeschlossen werde. Man rate den betroffenen Familienangehörigen in diesem Zusammenhang jedoch dringend, die Angebote US-amerikanischer Anwaltskanzleien gründlich zu überprüfen.  Was viele der interessierten Kanzleien in Wirklichkeit im Sinn haben, das habe sich ja bereits kurz nach dem Unfall gezeigt, als Repräsentanten verschiedener US-Büros nach Gran Canaria geflogen waren, um die noch in tiefer Trauer befindlichen Familienangehörigen zu Schadensersatzklagen in Millionenhöhe zu überreden.

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