Die von der Europäischen Union gestiftete Kläranlage scheint nicht zu funktionieren, denn das Meer rund um Puerto ist voller Abwasser. Vor allem bei Sturm treibt eine braune Brühe auf den Wellen und wird in der Playa Jardin an den Strand gespült.
Die Touristen stehen fassungslos vor diesem Spektakel und machen ihre Fotos. Welch eine Schande für Puerto.
Viele kommen zum ersten Mal und sagen, das war das letzte Mal. Sie gehen auf die Nachbarinseln, wo das Meer weniger verschmutzt ist.
Die Stadtverwaltung, der ich einige Fotos geschickt habe, schließt die Augen und ignoriert die Situation.
Auch ich werde die Insel endgültig verlassen.
Iris Hoberg
Puerto de la Cruz
Sehr geehrte Frau Hoberg, bei dem Schaum, der je nach Wetterlage an der Wasseroberfläche treibt, handelt es sich unseres Wissens nicht um Abwässer. Schon vor Jahren versicherte der Bürgermeister der Stadt uns in einem Interview, dass dies eine Fehlannahme sei und nur über die Kläranlage gereinigtes Wasser ins Meer geleitet wird.
Erfahrungsgemäß taucht der weiß-bräunliche Schaum an der Meeresoberfläche immer bei besonderen Wetterverhältnissen bzw. bei starker Dünung auf. Nicht nur an den Stränden von Puerto, auch an vielen anderen Stellen der kanarischn Küste taucht dieser Schaum bisweilen auf. Es handelt sich um das Phänomen des auf Spanisch sogenannten „mar de fondo“ (Dünung). Kennzeichnend dafür sind lange Wellen in großem Abstand, die sich augenscheinlich „langsam“ bewegen. Der Meeresboden wird aufgewirbelt und Algen und Schmutz treten vom Grund an die Oberfläche und werden an Strände und Küsten gespült.
Es ist verständlich, dass beim Betrachten des Schaums der Eindruck entsteht, die Küste würde verschmutzt. Allerdings widerlegt die Gegenüberstellung der Bilder oben diese Vermutung, denn zwischen den beiden Aufnahmen liegen nur wenige Tage.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Redaktion
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