Alex de la Iglesia tritt aus Protest zurück


© EFE

Der Präsident der spanischen Filmakademie kritisiert das „Sinde“-Gesetz

Der spanische Regisseur Alex de la Iglesia hat im Januar in einem offenen Brief an die Zeitung „El Pais“ angekündigt, nach der Verleihung der Goya-Filmpreise am 13. Februar als Präsident der spanischen Filmakademie zurücktreten zu wollen.

Madrid – Damit wolle er gegen die Bekanntgabe der Regierung, gemeinsam mit der Oppositionspartei das sogenannte „Sinde“-Gesetz zu verabschieden, protestieren. In diesem Gesetz wird der Umgang mit Webseiten, die unbezahlte Film- und Musikdownloads anbieten, geregelt und hat in der spanischen Film- und Musikindustrie für Missmut gesorgt.

Die spanische Kulturministerin Angeles González-Sinde, die Iglesia mit seinem Rücktritt kritisiert, äußerte sich optimistisch: „Ich vertraue darauf, dass er das überdenken und weiter für die Akademie arbeiten wird.“

Die spanische Regierung hatte sich mit der Oppositionspartei zu einer modifizierten Version des Anti-Piraterie-Gesetzes verständigt. In der neuen Version könne die Sperrung einer Webseite mit illegalen Inhalten um bis zu zwei Wochen hinausgezögert werden, bisher sollte dies innerhalb von 48 Stunden möglich sein.

Das „Sinde“-Gesetz geht der spanischen Film- und Musikindustrie nicht weit genug, doch die Entscheidung von de la Iglesia wird in der Filmbranche nicht unbedingt als positiv angesehen. “Das ist eine schlechte Nachricht für die Industrie, vor allem nur wenige Wochen vor der Goya-Verleihung“, meinte der spanische Produzent Gerardo Herrero. „Ich respektiere ihn als Freund und Filmemacher, aber das Sinde-Gesetz ist besser als gar keines, wir können nicht ganz ohne Regelungen sein. Es gibt mehr Menschen, die zurücktreten sollten und es nicht tun.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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