Der direkte Kontakt sollte jedoch vermieden werden
Kanarische Inseln – Ende August wurden wieder einige Strände im Süden Teneriffas wegen der Mikroalgen des Typs Trichodesmium erythraeum, die einen grünlich-braunen öligen Schleier auf dem Wasser der Strände von Las Caletillas und Candelaria bildeten, gesperrt. Das erneut auftretende Phänomen und das Bekanntwerden einer Studie, wonach ein langfristiger Kontakt mit der Algenblüte die Entwicklung von Leberkrebs fördern könnte, sorgten für Beunruhigung bei der Bevölkerung. Erneut sah sich die Kanarenregierung zu einer Pressekonferenz am 28. August veranlasst.
Dabei erklärte Emilio Soler, Experte der Spanischen Algenbank und Autor der Studie, die Beobachtung über die Förderung von Leberkrebs sei allein bei Labormäusen gemacht worden. Es gäbe keinen Hinweis darauf, dass die Algenblüte für den Menschen toxisch sei, das von den Algen produzierte Ammonium könne jedoch zu Reizungen der Schleimhäute, bei Menschen mit Atembeschwerden langfristig zu Asthma und der direkte Kontakt mit den Mikroalgen zu Ausschlägen führen. Der Verzehr von Fisch aus betroffenen Gewässern sei unbedenklich. Die UNESCO habe die Algenblüte nicht als toxisch eingestuft, der direkte Kontakt sollte jedoch trotzdem auf alle Fälle vermieden werden.
Laut dem Experten sind die Mikroalgen bereits 2004 und 2011 auf den Kanaren aufgetreten und in (sub-)tropischen Gewässern normal.
Die Kanarenregierung hat ein Programm zur Erforschung, Verfolgung und Erarbeitung eines Vorhersagemodells ins Leben gerufen, wie es die Spanische Algenbank angeraten hatte. Bereits seit Ende Juni verfolgen Experten der Regionalregierung das Phänomen intensiv, haben 77 Inspektionen und über 4.000 Wasseranalysen durchgeführt. Gesundheitsbeauftragter José Manuel Baltar betonte, es handele sich um ein natürliches Phänomen ohne Risiko für die Gesundheit und warnte vor einer unbegründeten Panikmache.
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