Im Anaga Gebiet war die Gegend um Chamorga berühmt für die im Frühjahr blühenden Weißen Tajinasten. Die Hänge waren voll von den großen, leuchtenden weißen Blütenkerzen. Ein einmaliger Anblick, nur noch mit den Roten Tajinasten der Cañadas zu vergleichen. Jetzt werden sie wohl ausgerottet: von wilden Ziegen. Schon in den letzten Jahren sah man vereinzelt solche Ziegen, aber inzwischen sind es Dutzende. Sie fressen alle jungen Tajinasten und darüber hinaus auch die jungen Dragos und sämtliche Gänsedisteln. Hier ist versäumt worden, rechtzeitig einzugreifen, um die Ziegen zu entfernen. Im vergangenen Jahr wurden die Tajinasten noch mit Plastikfolie geschützt, aber inzwischen hat man wohl infolge der starken Vermehrung der Ziegen resigniert und lässt sie alles auffressen.
Damit ist eine der schönsten Attraktionen von Teneriffa verloren gegangen. Hat die Naturschutzbehörde diesbezüglich Pläne?
Mit bestem Gruß,
Hannes Foullon
Sehr geehrter Herr Foullon,
das Problem der wilden Ziegen und Schafe in Anaga (seit 2015 Unesco-Biosphärenreservat) hat sich in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt. Eine von der Inselverwaltung 2017 in Auftrag gegebene Untersuchung ergab, dass im Gebiet von Anaga rund 200 verwilderte Schafe und Ziegen leben. Anwohner stellen dies infrage und halten die Zahl für weitaus höher. Die Ziegen schaden nicht nur der endemischen Flora, sondern brechen auch in Plantagen ein, beschädigen Mauern und Zäune. Den Schaden erleiden die Landwirte. Konkrete Maßnahmen wurden von der Inselverwaltung bzw. dem Umweltamt noch nicht bekannt gegeben.
Mit freundlichen Grüßen,
die Wochenblatt Redaktion
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