Archäologen der Grabungsstätte auf Lobos fanden Hinweise auf eine starke Verbindung zu der Hafenstadt in Südspanien
Fuerteventura – Es gab am Ende des ersten Jahrhunderts vor Christus eine starke Verbindung zwischen dem antiken römischen Außenposten auf der kleinen Insel Lobos im Norden Fuerteventuras und der Stadt Cádiz an der Südküste Spaniens, die damals einer der bedeutendsten Häfen des römischen Imperiums war. Zu diesem Schluss sind Archäologen bei der Auswertung der Funde der Grabungsstätte auf Lobos gekommen.
Seit dort im Jahr 2012 durch einen Touristen ein Stück antiker Keramik gefunden wurde, werden vor Ort archäologische Nachforschungen betrieben, die nun schon in die vierte Grabungssaison gehen. Das Forscherteam arbeitet an der Freilegung einer römischen Purpur-Werkstatt mit angrenzenden Wohnbereichen.
Darío Bernal, Archäologieprofessor an der Universität von Cádiz, erklärte, als er im Juli die Ausgrabungsstätte besuchte: „Die Form der Amphoren und die Art des Kitts, der verwendet wurde, zeigen uns, dass beides aus römischen Werkstätten in der Bucht von Cádiz stammt.“ Er bezeichnete die Ausgrabungen auf Lobos als außerordentlich wichtig für das Verständnis der Produktion in der Antike. „Auf Lobos gab es eine Purpur-Werkstatt, und es wurden Ressourcen aus dem Meer gewonnen, was bedeutet, dass dieser Teil des Archipels regelmäßig von den Römern besucht wurde. Die Funde zerstreuen jeglichen Zweifel daran, dass die Kanaren in regelmäßigem Kontakt mit Cádiz und dem römischen Handelsgeschehen standen.“
Wie Carmen del Arco, Professorin für Prähistorik an der Universität La Laguna, erläuterte, wird während der vierten Grabungssaison auf Lobos nicht nur die Produktionsstätte freigelegt, in der Purpur verarbeitet wurde, sondern auch angrenzende Wohnstätten. Dort habe man reichlich Überreste von Lebensmitteln gefunden, die darauf hinweisen, dass die Ernährung vor allem auf Ziegenhaltung beruhte.
Die vierte Grabungssaison auf Lobos, die vor einigen Wochen begonnen hat, wurde durch eine Übereinkunft der Inselregierungen von Fuerteventura und Teneriffa, unter Mitwirkung des Ressorts für das historische Erbe der Universität von La Laguna und des Museums „Natur und Mensch“, ermöglicht.
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