Segelcrews aus 31 Nationen nehmen teil
Gran Canaria – Nach monatelanger Planung, in manchen Fällen auch jahrelanger, zwei Wochen Endvorbereitungen in der Marina von Las Palmas und den letzten Stunden, die erfüllt waren mit Abschiednehmen und guten Wünschen für die Überfahrt, begann am 20. November für 1.307 Segler das Abenteuer der Atlantiküberquerung. Ein buntes Meer aus Segeln gab bei herrlichem Wetter ein Postkartenmotiv im Muelle Deportivo von Las Palmas ab. Freunde und Familien der Segler, aber auch viele andere Zuschauer winkten den Booten zum Abschied. Vor ihnen liegen nun 2.700 Seemeilen bis zur Karibikinsel Saint Lucia, wo die schnellsten Jachten in etwa acht bis zehn Tagen erwartet werden.
Die Segelregatta „Atlantic Rally for Cruisers“ (ARC), die alljährlich von Las Palmas de Gran Canaria aus startet, findet 2016 zum 31. Mal statt.
Die deutschsprachigen ARC-Teilnehmer
Viele der deutschen Boote segeln die ARC zum wiederholten Mal. Neben Manfred Kerstan mit seiner Albatros ist auch Christoph von Reibnitz mit seinem wunderschönen Oldtimer Peter von Seestermühe wieder mit dabei. Er hofft, nicht nur zur schönsten Jacht der ARC gewählt zu werden, sondern auch, wie schon so oft, in seiner Gruppe zu gewinnen. Für Harry Glab mit der Frangipani ist es die 15. ARC. Er liebt vor allem die internationale Atmosphäre der Veranstaltung. Und die Charterboote, die alle Jahre mit dabei sind, u.a. Charisma, Meltemi, Skiathos und Sunrise.
Erstaunlich in diesem Jahr ist die große Anzahl der „Familienboote“ mit Kindern. Von den 28 Teilnehmern unter 16 Jahren kommen 12 aus Deutschland, so viele wie nie zuvor. Inzwischen ist es anscheinend auch in Deutschland möglich, die Kinder für ein Jahr aus der Schule zu nehmen. Einige nehmen die deutsche Fernschule in Anspruch, andere nehmen in Kauf, dass die Kinder ein Schuljahr verlieren. Dass sie in diesem Jahr unterwegs sehr viel an Erfahrung gewinnen, ist allen klar. Der 10-jährige Robin Schulz von der Step by Step 2 beispielsweise schreibt alle paar Tage einen Blog auf der Website des Bootes (systepbystep2.com). Vor dem Start der ARC ist er jedoch ziemlich abgelenkt, denn auf dem Weg nach Las Palmas haben sich mehrere Familien angefreundet. Wie alle ARC-Kinder über 6 besucht er in der Woche vor dem Start vormittags den ARC Kinderclub, wo ein abwechslungsreiches Programm, vom Opti-Segeln bis zum Besuch eines lokalen Bauernhofes, stattfindet. Gemeinsam mit Emilia und Johanna von der Joemi, Nestor und Oskar von der Diana, Mathis von der Eleonore und Niklas und Jonathan von der Noah werden er und die Kinder der anderen Boote von spanischen Erziehern betreut; die Verkehrssprache ist natürlich wie bei den Erwachsenen Englisch, das die kleinen angehenden Atlantiksegler überraschend gut beherrschen.
Zweihand unterwegs sind Sabrina und Hermann Hartl mit ihrer Freedom. Für sie ist es besonders wichtig, nicht mit der Hand steuern zu müssen. Daher sind sie eines der wenigen Boote, das neben dem Autopiloten auch einen Windpiloten installiert hat. Auch Paul Amann von My Lady hat zusätzlich eine Windsteueranlage an Bord, denn drei Personen sind auch keine große Besatzung. Die anderen deutschen Boote sind zum Großteil Eignerschiffe, die mit langjährigen Freunden den Sprung über den großen Teich wagen.
Deutsch gesprochen wird auch an Bord der österreichischen Schiffe. Adrienne (Gibsea 51) segelt mit Chartergästen, Godspeed in der Regattagruppe und Sundance mit Freunden. An Bord von Hamaka sind Lisa (4) und Tim (6), die die deutsche Gang verstärken. Hanna ist ein Aluminium-Katamaran der französischen Werft Garcia, der nach der ARC mit der WorldARC 2017 um die Welt gehen wird.
Und natürlich dürfen auch die Schweizer Schiffe nicht unerwähnt bleiben. Zwei von ihnen segeln in der Regattagruppe: Good Job Guys (Wally 60) und Gordon’s (Baltic 50). Die Oyster 575 Inflagranti und der Katamaran Koco (Lagoon 52) gehen das Abenteuer in der Fahrtenseglergruppe etwas ruhiger an.
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