Mit einem Instrument des Riesenteleskops GTC auf La Palma
Zwei internationalen Wissenschaftlerteams ist es unabhängig voneinander erstmals gelungen, das Vorkommen von Kalium in den Atmosphären zweier Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachzuweisen.
Beide Teams nutzten das Instrument OSIRIS des Gran Telescopio de Canarias (GTC) auf La Palma, teilte das Astrophysikalische Institut der Kanaren (IAC) mit. OSIRIS (Optical System for Imaging and low Resolution Integrated Spectroscopy) ist mit seiner Empfindlichkeit im Bereich der Wellenlängen ein Mehrzweckinstrument und kann sowohl für Bilddarstellung als auch Multi-Objekt-Spektroskopie mit niedriger Auflösung verwendet werden.
Das Team um Eric Ford und Knicole Colón von der University of Florida, in dem auch Hans J. Deeg vom IAC mitarbeitete, untersuchte das Lichtspektrum des Exoplaneten „HD 80606 b“. Dabei handelt es sich um einen etwa 190 Lichtjahre entfernten Gasriesen. Seine Temperatur ist mit rund 1.200 Grad Celsius hoch genug, um Kalium verdampfen zu lassen.
Das andere Team unter der Leitung von David Sing von der University of Exeter (Großbritannien) analysierte ebenfalls einen Gasriesen: „XO-2b“ befindet sich ungefähr 485 Lichtjahre von der Erde entfernt, ist aber mit einer Oberflächentemperatur von circa 920 Grad Celsius nicht ganz so heiß wie „HD 80606b“. Auch in diesem Team war mit dem Spanier Jordi Cepa ein Wissenschaftler des IAC mit an Bord.
Die Entdeckung gewinnt an Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass in der Zukunft mit demselben Instrument bzw. verbesserten System andere Atome oder Moleküle in den Atmosphären von extrasolaren Pla-neten nachgewiesen werden könnten, die für die Suche nach Leben auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems ausschlaggebend sein könnten.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]