Renitente Fluggäste aus Ryanair-Maschine rausgeworfen
Für erhebliches Aufsehen sorgte das Verhalten einer belgischen Studentengruppe, die am 5. Februar nach einer Woche Ferien auf Lanzarote mit der Billigfluglinie Ryanair den Heimflug nach Charleroi in Belgien antreten sollte.
Schon beim Einchecken gab es Diskussionen mit dem Bodenpersonal, weil zum Teil Gebühren für Übergepäck anfielen. Dadurch wurde die Abflugzeit bereits verzögert. An Bord gingen die Diskussionen weiter. Wie eine Passagierin später berichtete, kam es zu einem Aufstand der Studenten, weil einem Kommilitonen die Bordkarte verwehrt worden war, weil er das Übergepäck nicht zahlen wollte.
Die Bemühungen der Flugbegleiter, die Jugendlichen zur Ruhe zu bringen, waren vergebens. Der Aufruhr dauerte laut Augenzeugen über eine Stunde, bis die Pilotin schließlich veranlasste, dass die 108 renitenten Passagiere von den Sicherheitskräften aus dem Flugzeug entfernt werden. Unter Protest wurden sie von der Guardia Civil zurück zum Flughafengebäude begleitet, und die Maschine konnte schließlich mit erheblicher Verspätung starten.
Die Querulanten blieben am Flughafen Guacimeta zurück. Ryanair erteilte ihnen Flugverbot, sodass sie nun auf andere Fluggesellschaften umgebucht werden mussten. Geld für ein neues Ticket hatten sie natürlich nicht. So mussten das Cabildo und das belgische Konsulat einspringen.
Die Inselverwaltung arrangierte Übernachtungsmöglichkeiten für die erste und auch die zweite Nacht. Nachdem auch drei Tage nach dem Zwischenfall immer noch einige Personen der Reisegruppe auf der Insel festsaßen, bedauerte die Leiterin des Tourismusamtes, dass die Aufenthaltskosten vom Cabildo nicht weiter getragen werden könnten. Man habe „aus Imagegründen“ die Notunterbringung der Studenten finanziert, doch schließlich handele es sich um ein Problem zwischen renitenten Passagieren und einer wenig flexiblen Airline, gab sie zu bedenken. Die Studenten wurden nach und nach mit anderen Fluggesellschaften in die Heimat geflogen. Bei Redaktionsschluss warteten die Letzten noch auf einen Rückflug in die Heimat.
Es hieß, dass Ryanair nach der Einschaltung des belgischen Außenministeriums zumindest bereit war, einige der Jugendlichen wieder an Bord zu nehmen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]