Lange ließ Endesa das Anhäufen offener Rechnungen durchgehen, nun ist Schluss
Seit Ende Oktober flatterten bei 17 kanarischen Gemeinden Schreiben der Endesa mit der Ankündigung ins Haus, den Verwaltungen das Licht abzuschalten. Grund für das harte Eingreifen sind die seit Langem unbezahlten Strom-Rechnungen und der sich ständig erhöhende Schuldenberg bei dem Energielieferanten.
Dahinter verbirgt sich teils die desaströse wirtschaftliche Situation der Gemeinden, teils die Nachlässigkeit ihrer Verantwortlichen, die nicht per Ausschreibung zum 1. Juli 2009 günstigere Tarife auf dem freien Markt aushandelten und seitdem, wie gesetzlich vorgesehen, 20% Aufschlag auf den Stromtarif ableisten müssen.
Bei den betroffenen Gemeinden soll es sich u.a. um Puerto de la Cruz, La Guancha, La Matanza, El Tanque, La Laguna (Teneriffa), Gáldar, Agaete, San Mateo, Valleseco, San Nicolás (Gran Canaria), El Paso, Santa Cruz de La Palma (La Palma) und Arrecife (Lanazarote) handeln.
Puerto de la Cruz steht mit fast 1,3 Millionen Euro bei Endesa in der Kreide und setzte sich aufgrund bereits mehrfach vorgenommener Stromabschaltungen am 19. November mit dem Stromanbieter an einen Tisch. Mit dem Angebot, die von La Corujera bis in den Ort verlaufende Hochspannungsleitung zu nutzen, konnte Bürgermeister Marcos Brito weitere Ausfälle abwenden. Brito erreichte ein Einfrieren der Schulden bis zum 31. Dezember; ab dem 1. Januar 2011 sollen die Rechnungen dann auf dem Laufenden gehalten und die Begleichung des offen stehenden Betrages ausgehandelt werden.
Am 25. November steht ein Treffen zwischen dem Gemeindeverband Fecam und Endesa bevor. Die Gemeinden hoffen, dass sich der Stromanbieter auf eine Fristverlängerung oder Ratenzahlung einlässt, so dass auch bei ihnen die Stromversorgung nicht unterbrochen wird. Der Energielieferant erklärte sich im Vorfeld offen zum „Erklären, Argumentieren und Verhandeln“.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]