Der deutsche Fußballklub organisiert mit Real Madrid und Inter Mailand ein Benefizturnier
Madrid – Die Hiobsbotschaften, die ihn im März aus Madrid und aus Mailand erreichten, veranlassten Karl-Heinz Rummenigge, den Präsidenten von Bayern München zu der Initiative, ein Benefizturnier zu organisieren. Er setzte sich mit Inter Mailand und Real Madrid in Verbindung, zwei der großen Klubs, deren Heimat europaweit zu den am härtesten vom Coronavirus getroffenen gehörten. Er vereinbarte mit ihnen drei Spiele: Madrid-Inter Mailand im Bernabeu-Stadion; Inter Mailand-Bayern in San Siro sowie Bayern-Madrid in München.
Die konkreten Veranstaltungsdaten werden 2021 entsprechend der Entwicklung der Pandemie festgelegt. Die zu erzielenden Einnahmen sollen zu gleichen Teilen dem spanischen und dem italienischen Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt werden.
„Vor zwei Wochen habe ich mit Florentino (Präsident von Real Madrid) telefoniert und ihn gefragt, was er davon hält, etwas gemeinsam zu machen. Eine solidarische Geste, um zu zeigen, dass wir im Fußball etwas Gemeinsames, eine Form europäisch zu denken, präsentieren. Ich möchte etwas organisieren, um das spanische und italienische Sanitätspersonal zu ehren und die entsprechenden Einnahmen dann auf beide Länder zu verteilen. In Deutschland hat das Gesundheitswesen nicht so sehr unter der Pandemie gelitten. Florentino Pérez war sofort völlig einverstanden und wollte sich an der Initiative beteiligen“, erklärte der Bayern-Boss in einem Gespräch mit der Zeitung „El País“.
Seit die Pandemie Europa erreichte, beschäftige er sich mit der Idee. Er habe fast weinen müssen, als er im Fernsehen die schrecklichen Bilder aus Spanien und Italien sah, wo sich das Coronavirus mit weitaus größerer Härte als beispielsweise in Deutschland ausbreitete. „Ich gehöre fast zwanzig Jahre zum Vorstand von Bayern München und habe eine sehr enge Beziehung zu diesen beiden Clubs. Zu Mailand als ehemaliger Spieler und zu Real Madrid als Rivale und Bewunderer der besten Mannschaft der Welt“, erklärte er der Zeitung.
Den Bürgern helfen
„Wir müssen in schweren Zeiten eine Geste der Freundschaft zeigen“, erklärte der Vorstandschef und Gewinner des goldenen Fußballs 1980 und 1981. „Es wird Zeit, dass der Fußball nicht nur seinen Fans gegenüber Gesten zeigt, sondern auch den Bürgern. In der vergangenen Woche hatten wir die Freude, die Bundesliga wieder zu eröffnen. Wir müssen unseren Gesellschaften zeigen, dass der Fußball mehr ist als ein simpler Sport. Vielmehr kann er ein Werkzeug sein, um diese Situation zu überwinden. Nach diesen langen zwei Monaten, in denen unsere Gesellschaft viel erleiden musste, kann der Fußball dazu beitragen, den Menschen zu helfen, daran zu glauben, dass es möglich ist, wieder in ein normalen Leben zurückzukehren. Das ist für alle sehr wichtig“.
Rummenigge hofft, dass die Bundesliga, die jetzt wieder begonnen hat, als Beispiel dient. „Am vergangenen Wochenende wurden die Spiele in 200 Länder weltweit übertragen, und die Einschaltquoten sind gigantisch. Normalerweise teilen wir uns die Wochenenden mit der Premier, der Serie A, mit La Liga und La Ligue 1. Aber nun sind wir alleine geblieben, und das ist ein Vorteil, denn wir alle sind hungrig auf Fußball. Wir haben ein Beispiel gegeben, dass man unter bestimmen Bedingungen die Liga beginnen kann, doch die sind logischerweise nicht ideal. Wir wollen an die „Fußballindustrie“ die Idee vermitteln, dass man durch die Zusammenarbeit mit den Politikern erfolgreich sein kann. Ich drücke die Daumen, dass die spanische „La Liga“ ihre Saison beenden kann. Niemals lasse ich mir die Spiele von Madrid und Barça entgehen“.