Bürgermeister fordert Frühwarnsystem für Garachico


Am 11. März drang das Meer wieder in Garachico ein und machte die Uferstraße zeitweise unpassierbar . Foto: Noticia

Wieder wurde die Küstenstraße TF-42 überspült

Teneriffa – Eigentlich waren für den 11. März nur Wellen von bis zu drei Metern vorhergesagt worden, die üblicherweise nicht die Küstenstraße TF-42 bei ihrem Verlauf durch Garachico erreichen, doch wieder einmal stimmten die Prognosen nicht. Mehrere starke Brecher überspülten am Abend die wichtigste Verkehrsader des Landkreises Isla Baja und rissen mehrere Fahrzeuge mit. Bürgermeister José Heriberto González nahm dies zum Anlass, die Unzuverlässigkeit der Vorhersage anzuprangern und erneut das versprochene Frühwarnsystem einzufordern.

Es passiert immer wieder, dass hohe Wellen über die Küstenstraße hereinbrechen. Die Vorhersagen bieten wenig Zuverlässigkeit. Bürgermeister González bestätigte, vor Kurzem seien sechs Meter hohe Wellen angekündigt worden, und es sei nichts passiert, während am 11. März wesentlich höhere Wellen als vorhergesagt die Straße überfluteten. Derzeit würde das Rathaus die Bürger hinzuziehen, die viel Erfahrung mit dem Meer vor Garachico hätten, um einigermaßen verlässliche Aussagen über die Höhe der Wellen, sowie über die Notwendigkeit einer Sperrung der Straße zu erhalten.

González monierte, im Juni 2017 sei ihm zugesagt worden, dass die „Plataforma Oceánica de Canarias“ (Plocan), ein von der spanischen und der kanarischen Regierung getragenes Konsortium für Meeresforschung auf Gran Canaria, ein für Garachico spezielles System zur besseren Vorhersage der Wellenhöhe entwickeln werde. Ein erster Schritt sei dabei die Untersuchung des Meeresgrundes vor der Küste, um zu erklären, warum die Wellen an einigen Stellen höher, an anderen niedriger seien. Doch laut González habe es seit Juni keine Neuigkeiten gegeben.

Die Situation sei unhaltbar, klagte Bürgermeister González. Die Gemeinde stehe regelmäßig vor einem Dilemma: Die Vorhersagen über die Höhe der Wellen seien unzuverlässig. Man müsse auf die Erfahrung der alteingesessenen, erfahrenen Bürger zurückgreifen, um eine Schließung abzuwägen, wobei der Landkreis Isla Baja isoliert und der Verkehr durch die engen Gassen der schützenswerten Altstadt umgeleitet werde. Auf der anderen Seite dürfe man jedoch kein Risiko eingehen.

Cabildo-Präsident Carlos Alonso schloss sich der Forderung von González nach einem spezifischen Vorhersagesystem an, wies aber auch darauf hin, dass die Straße nicht präventiv geschlossen werden dürfe, denn eine Schließung würde Los Silos und Buenavista isolieren.

Boje soll vor Jahresende im Einsatz sein

Wenige Tage später gab Nieves Lady Barreto, Leiterin des kanarischen Sicherheitsressorts, bekannt, die Regionalregierung werde noch in diesem Jahr eine Boje vor der Küste von Garachico verankern lassen, um die Wellenvorhersage zu verbessern. Die Boje wird Daten an „Grafcan“ übermitteln, was Strömung, Wind, Wasser- und Lufttemperatur betrifft, damit in Echtzeit genaue Prognosen über die auf Garachico einbrechenden Wellen erstellt werden können. Dann wird die Gemeinde genaue Informationen haben, um die Straße im Notfall, aber auch nur dann, zu sperren.

Bürgermeister José Heriberto González begrüßte, dass das System noch vor dem Winter im Einsatz sein solle.

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