Puertos neuer Bürgermeister will Nägel mit Köpfen machen
Marcos Brito (CC) und sein Team scheinen es eilig zu haben, bestimmte lange stillstehende Projekte in Puerto de la Cruz umzusetzen.
Die neuen Damen und Herren am Ruder der Stadt [nach einem Misstrauensantrag gegen die sozialistische Bürgermeisterin vor knapp vier Wochen – d. Red.] haben erstaunlich zügig dringend notwendige Maßnahmen eingeleitet bzw. angekündigt. So soll beispielsweise demnächst die Stadtzufahrt über El Botánico endlich neuasphaltiert werden. Das für diese Straße zuständige Cabildo teilte diesbezüglich mit, dass dies nicht früher geschehen sei, weil die Sozialisten einen Teil der Straße nicht dem Cabildo (CC) überschrieben hätten. Während die nun in der Opposition sitzenden Sozialisten dies als lächerliche Ausrede bezeichnen und die unversehens reibungslose Projektkoordination auf innerparteiliche Absprachen zurückführen, nimmt der neue Bürgermeister Marcos Brito jede Gelegenheit wahr, seiner Vorgängerin Dolores Padrón (PSOE) Misswirtschaft und Untätigkeit vorzuwerfen.
Ein altes Lied
Wie dem auch sei, in Puerto de la Cruz ist jeder Fortschritt wichtig und willkommen und es wird gehofft, dass auf die Ankündigungen des Cabildos nun auch Taten folgen.
In der Angelegenheit des längst baufälligen Gebäudes des Busbahnhofs hat die Stadt nun die erste Tat gewagt. Seit 2. November ist das Gebäude geschlossen. Alle Haltestellen wurden auf die oberhalb gelegene Straße Hermanos Fernández Perdigón verlegt, wo die Pkw-Parkplätze entlang beider Straßenseiten zu Bushaltestellen umfunktioniert wurden.
Bürgermeister Brito teilte gemeinsam mit dem im Cabildo für Transportwesen zuständigen Manuel Ortega in einer Pressekonferenz mit, dass diese Entscheidung getroffen wurde, um die Sicherheit der täglich mehr als 15.000 Benutzer des öffentlichen Bussnetzes zu gewährleisten. Brito räumte ein, die Räumung des Busbahnhofs sei „eine gewagte Entscheidung, doch wenn wir nicht handeln, so wie die PSOE, wird dieses Problem endlos bestehen“. Dabei verschweigt der Bürgermeister allerdings geflissentlich, dass die Schließung des baufälligen Busbahnhofs und die Renovierung des Gebäudes bereits zu Zeiten seiner letzten Amtszeit (2006) angekündigt und dennoch nie umgesetzt wurde.
Nun wurde also der erste Schritt unternommen und das Gebäude abgeriegelt. Das Parkhaus im Untergeschoss ist aber weiterhin geöffnet und soll nach dem Wunsch von Marcos Brito auch während der Renovierungsarbeiten geöffnet bleiben. Wann diese beginnen steht allerdings wieder auf einem anderen Blatt. Manuel Ortega vom Cabildo kündigte nämlich bislang lediglich an, dass im nächsten Haushaltsplan des Cabildos ein entsprechender Betrag vorgesehen wird. Zunächst müsse aber ein neues Gutachten erstellt werden, um festzustellen, ob die Gebäudestruktur einer Renovierung standhält. Marcos Brito mutmaßte bereits, dass die Renovierung heute weit mehr als die vor drei Jahren veranschlagten drei Millionen Euro verschlingen wird. Er erinnerte daran, dass sein Regierungsteam Anfang 2007 vom Transportressort der kanarischen Regierung die Zusage für eine Finanzierung der Renovierung in Höhe von drei Millionen Euro erhielt, die Sozialisten nach den Wahlen 2007 dann aber das Renovierungsprojekt ablehnten und stattdessen einen Abriss und Neubau beschlossen, weshalb die drei Millionen Euro „verloren gingen“. Die Opposition sieht dies natürlich anders.
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