Auf dem Reifenfriedhof in Arico lagern fast 8.000 Tonnen Pneus
Teneriffa – Die Sozialisten im Cabildo von Teneriffa haben mit der Umsetzung einer längst fälligen Aufräumaktion begonnen: Innerhalb von sechs Monaten soll die Reifendeponie in Arico, auf der seit der Jahrtausendwende Tausende Tonnen Altreifen lagern, geräumt und die Pneus fachgerecht entsorgt werden.
Wie der Verantwortliche für den Bereich nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz, Javier Rodríguez Medina, mitteilte, wurde die Entsorgung bereits bei der Firma GESCANEUS S.L. für 2,1 Millionen Euro in Auftrag gegeben. „Mit dieser Maßnahme erfüllen wir unsere Pflicht der Umwelt gegenüber und lösen ein altes Problem, das seit mehr als fünfzehn Jahren besteht“, so Rodríguez Medina.
Auf der Mülldeponie von Arico ist der Berg ausgedienter Reifen zwischen den Jahren 2001 und 2006 stetig gewachsen. Das Entsorgungsproblem besteht heute aus schätzungsweise 7.826 Tonnen schwarzem Gummi. „Die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache“, erklärte dazu Cabildo-Präsident Pedro Martín und fügte hinzu: „Wir schätzen, dass heute mehr als eine Million Reifen hier lagern. Wenn wir sie alle aneinandergereiht aufstellen würden, könnte damit zweimal die Insel umrundet werden.“
Das Cabildo habe beschlossen, die Reifenentsorgung in Angriff zu nehmen, um einer Verbrennung vorzubeugen, heißt es in einer Mitteilung. Wie das Anzünden ausgedienter Autoreifen zu einer Umweltkatastrophe führen kann, habe man ja im vergangenen Jahr am Beispiel des Großbrands auf der Reifendeponie in Seseña südlich von Madrid gesehen. „Es ist eine große Gefahr. Wenn hier etwas Ähnliches geschehen würde, entstünde eine hochgradig toxische Rauchwolke“, mahnte Martín. Dieser Gefahr wolle man vorbeugen und das Risiko durch die Beseitigung der Reifen bannen.
Das Unternehmen GESCANEUS, das den Auftrag per Ausschreibungsverfahren zugeteilt bekommen hat, wird sechs Monate Zeit haben, um die Reifen fachgerecht zu entsorgen.
Vorgeschichte
Im Januar 2018 hatte die damalige Leiterin des Umweltressorts im Cabildo von Teneriffa, Nieves Lady Barreto (CC), im Parlament Stellung zu diesem Problem genommen und versichert, man arbeite an der Lösung. Ein spezialisiertes Unternehmen solle die Altreifen abtransportieren und schreddern. Barreto räumte damals Schwierigkeiten ein, weil kein Unternehmen gefunden werden konnte, das den Auftrag zum Preis von 700.000 Euro ausführt. Man habe das Budget für die öffentliche Ausschreibung aus diesem Grund auf 1,2 Millionen Euro erhöht. Danach wurde es still um die Bemühungen des Umweltressorts, diese Umweltsünde zu beseitigen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]