Calima: Hitze, Sand und Staub und …?


© ESA

Zwei Wissenschaftlerinnen erforschen, was der Sandstaub aus Afrika in sich hat

Zwei Wissenschaftlerinnen der Universität von La Laguna, Nuria Teigell und Cristina González, haben sich auf Neuland begeben: Sie untersuchen nun in einer Forschungsstudie die Auswirkungen der Bakterien, Pilzsporen und Viren, die mit dem Sahara-Wind und -Staub von Afrika auf die Inseln getragen werden.

Dazu arbeiten sie mit der Fakultät für Physik zusammen, die ihnen Daten über diese Sandstaub-Tage – Calima genannt –, deren Herkunft und Verlauf übermittelt.

Nuria Teigell und Cristina González, beide vom Kanarischen Institut für Tropenkrankheiten und Gesundheitswesen, haben sechs Wochen lang bei Professor Dale Griffin in Florida Techniken über Molekularproben erlernt, die dieser dort zur Untersuchung von asiatischem und afrikanischem Staub anwendet.

Diese Forschung läuft im Rahmen des Projektnetzes über „Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Kanaren“.  An Calima-Tagen nehmen die beiden Wissenschaftlerinnen nun Proben von der Dachterrasse ihres Instituts und in Las Cañadas del Teide über eine Art Filtersystem, in dem sich Bakterien und Pilze fangen und dort auf geeigneten Nährboden gelangen, wo sie sich entwickeln und später analysiert werden können.

„Viren können wir hier nur auf Molekularebene feststellen und bestimmen, mehr nicht“, erklärt Nuria Teigell. Das liegt daran, dass zur „Virenzucht“ ein Labor mit Sicherheitsstufe 3 zwingend vorgeschrieben ist, und ein solches existiert nicht auf den Kanaren. Dazu meint Institutsdirektor Basilio Valladares: „Es wäre duchaus möglich, in unserem Institut ein derartiges Hochsicherheitslabor einzurichten, aber dafür gibt es noch keinen Finanzierungsplan. Allerdings würden durch ein solches Labor die hohen Kosten für die Übersendung von Virenproben auf das Festland wegfallen.“

„Die Zucht von Viren, die mit dem Calima auf die Inseln gelangen“, bekräftigt Cristina González, „würde uns Aufschluss darüber geben, ob sie eine Bedrohung darstellen. In Afrika sind beispielsweise Studien veröffentlicht worden, nach denen in Calima-Tagen die Zahl bakterieller Menigitis-Fälle ansteigt. Und obwohl Calima auf den Kanaren keine Seltenheit ist, gibt es noch keine Studie auf mikrobakterieller Ebene darüber, was dieser Staub aus Afrika mitbringt.“

Die Studie der beiden Wissenschaftlerinnen ist auf drei Jahre ausgelegt und wird Aufschluss darüber geben, „was in der Luft hängt, was der Calima mit sich bringt und welche Maßnahmen eventuell ergriffen werden sollten.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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