Das ehemalige Postschiff soll 2017 endgültig als Museum eröffnet werden
Teneriffa – Das alte Dampfschiff „La Palma“, im Volksmund als „Correíllo“ bekannt, wurde neulich vom ehemaligen Jet Foil-Anleger mit Schleppern zu seinem neuen Liegeplatz an der Mole „Muelle Sur“ gebracht. Als neuer Blickfang liegt das ehemalige Postschiff nun an der Südmole und soll im kommenden Jahr für Besucher geöffnet werden.
Bereits während des Jahres 2016 wurden an Bord geführte Besichtigungen für Gruppen angeboten, doch da die Umwandlung zum Museumsschiff noch immer nicht abgeschlossen ist, können auch noch keine regelmäßigen Besuchszeiten festgelegt werden. Das Ziel der Stiftung, die sich seit dem Jahr 2008 mit Unterstützung des Cabildos von Teneriffa um die Restaurierung des alten Dampfers bemüht, ist eine Eröffnung als Museum im kommenden Jahr.
Die „La Palma“ war mit fünf anderen Dampfschiffen, von denen heute keines mehr erhalten ist, einst die wichtigste Verbindung zwischen den Inseln und sowohl für den Postdienst und den Warenaustausch als auch für den Passagiertransport zuständig.
Im Jahr 2008 wurde das Schiff nach langer Zeit im Reparaturdock wieder zu Wasser gelassen und der Umbau zum Museum angekündigt. Es sollte gar mit einem Restaurant und mehreren Dutzend Kabinen ausgestattet und so zu einer neuen Touristenattraktion werden. Doch die Pläne wurden aus finanziellen Gründen lange nicht realisiert.
Der Stapellauf der „La Palma“ fand am 12. April 1912, nur drei Tage vor dem Untergang der legendären Titanic, in der britischen Werft W. Harkess & Son Ltd. in Middlesbrough statt.
Bis 1930 fuhr die „La Palma“ für die Reederei Compañía de Vapores Correos Interinsulares Canarios und wurde dann mit ihren Schwesternschiffen von der bekannten Trasmediterránea übernommen.
Nach einer schweren Havarie im Jahr 1976, bei der der Dampfkessel so schwer beschädigt wurde, dass Trasmediterránea nicht mehr an eine Reparatur dachte, ersteigerte der Unternehmer Jürgen Flick aus Las Palmas den Dampfer für damals anderthalb Millionen Peseten, um ihn in ein Museum, einen Jachtclub oder ein schwimmendes Kasino-Restaurant umzubauen. Zehn Jahre lang rostete das Schiff im Hafen vor sich hin, weil er dieses Vorhaben nicht realisieren konnte. Die Idee des Umbaus der „La Palma“, wenn sie auch gut war, scheiterte an Bürokratie und fehlendem Sachverstand. Viele Hindernisse und Einwände machten der Geduld von Jürgen Flick schließlich ein Ende.
Im Februar 1986 bot Flick die „Correíllo“ der Inselverwaltung von Teneriffa an. Dank der Initiative des damaligen Cabildo-Präsidenten José Segura überprüfte der Inselrat das Angebot und übernahm das Schiff.
1996 gründete sich der Verband „Asociación Pro Restauración y Conservación del Correíllo La Palma“, in dem auch die Inselverwaltung Mitglied ist und der die Kosten für die Restaurierung aufgebracht und das Projekt umgesetzt hat. So gelang das Abenteuer: Nach Jahrzehnten im Trockendock, schleppenden Reparaturarbeiten und viel Kopfzerbrechen fand am 14. Juni 2008 sozusagen der zweite Stapellauf der „La Palma“ in Santa Cruz de Tenerife statt. Seither wird an der Fertigstellung der Restaurierung gearbeitet.
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