US-Vizepräsident Biden besuchte König Juan Carlos I.
Am 7. Mai gab der spanische König Juan Carlos I. dem US-Vizepräsidenten Joseph Biden eine Audienz im Palacio de La Zarzuela in Madrid.
Madrid – Wie Quellen des Königshauses an die Presse durchsickern ließen, verlief der einstündige Besuch in enormer Herzlichkeit und mit großem Verständnis, obwohl sich beide vorher noch nicht persönlich kannten. Besonderen Wert legte der US-Vize darauf, sich ausführlich für die 2009 erfolgte Verdopplung des spanischen Truppenkontingentes im Afghanistan-Krieg zu bedanken. Auch die spanische Entscheidung, den Amerikanern fünf ehemalige Guantánamo-Häftlinge abzunehmen, fand Bidens Beifall. Zwei der Fünf sind inzwischen in Spanien eingetroffen. An der Audienz nahmen unter anderen auch der spanische Außenminister Miguel Ángel Moratinos und die beiderseitigen Botschafter in Madrid und Washington, Alan D. Solomont und Jorge Dezcallar, teil.
Bidens Wunschzettel
Der US-Vizepräsident kam aber nicht nur, um sich zu bedanken, sondern auch, um Forderungen der US-Regierung vorzutragen. Dazu gehört vor allem die spanische Unterstützung für die verschärfte US-Politik gegen den Iran sowie eine bessere Zusammenarbeit beider Länder gegenüber den Ländern Lateinamerikas. Da der König in Spanien eigentlich nur repräsentative Aufgaben wahrnimmt, nutzte Biden die Gespräche am darauffolgenden Tag mit Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero und Verteidigungsministerin Carme Chacón, um seinen Standpunkt klarzumachen. Mit beiden besuchte er die Fallschirmjäger-Kaserne von Paracuellos del Jarama bei Madrid, wo das Regiment stationiert ist, das im Juli nach Afghanistan geschickt werden wird. In einer Ansprache bedankte er sich persönlich bei den Soldaten für ihren kommenden Einsatz.
Unterdessen trat die spanische Vizepräsidentin María Teresa Fernández de la Vega Gerüchten entgegen, wonach Biden seinen Spanienbesuch als Ersatz für den ausgefallenen Besuch Präsident Obamas absolviert hätte, der für Mai vorgesehen war. Nun freut sich die spanische Regierung auf November, denn dann könnte, so heißt es, Obama möglicherweise einen Abstecher nach Spanien machen, weil er ohnehin am NATO-Gipfel in Lissabon teilnehmen wird.
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