Loro Parque präsentiert seine Neuigkeiten auf der ITB
Teneriffa – Seit fast einem halben Jahr wird im Loro Parque emsig an einem neuen Projekt gearbeitet, das bislang ein gut gehütetes Geheimnis war. Nun ist es gelüftet: In zwei Monaten wird der Tierpark in Puerto de la Cruz neue Bewohner willkommen heißen: drei afrikanische Löwen. Dies gaben Loro Parque-Präsident Wolfgang Kiessling und sein Team im Rahmen der ITB in Berlin Anfang März bekannt.
Um dem König des Tierreichs eine angemessene Unterkunft zu bieten, sind zwei Dutzend Arbeiter seit Monaten damit beschäftigt, ein rund 1.000 Quadratmeter großes Gehege zu bauen. Dort wo im Park bislang die Erdmännchen und die Schildkröten zu Hause waren, wird das neue Löwen-Zuhause eingerichtet. Drei komfortable Löwenschlafzimmer und ein weitläufiger Gemeinschaftsbereich mit Pool sowie einem beheizbaren Felsen für kühlere Tage stellen die Einrichtung dar. Die schönen Drachenbäume, die in diesem Parkbereich stehen, werden durch Holzverkleidungen vor den Krallen der neuen Bewohner geschützt. Für den Schutz der Besucher wird eine fünf Meter hohe Vorrichtung sorgen, denn Löwen können bekanntlich erstaunlich hoch springen. Alles in allem wurde das Löwengehege des Loro Parque so entworfen, dass es den Tieren den bestmöglichen Komfort in einem ihrem natürlichen Habitat nachempfundenen Umfeld bietet und gleichzeitig den Parkbesuchern erlaubt, diese wunderbaren Raubkatzen aus der Nähe zu betrachten.
Die drei jungen Löwen, zwei Weibchen (geboren im Juli 2016) aus dem Parc des Félins im französischen Nesles, und ein Männchen (geboren am 15. August 2015) aus dem Zoo Lissabon, sollen schon bald auf der Insel eintreffen.
Botschafter ihrer Art
Dass im Loro Parque auf der Suche nach einer neuen vom Aussterben bedrohten Tierart, um sie Besuchern zu zeigen, die Wahl auf den Löwen fiel, hängt mit einem Projekt zusammen, das in Afrika umgesetzt wird, um diese und andere bedrohte Arten, wie Elefanten, zu schützen und zu erhalten.
Das Projekt KAZA, das die Stiftung Loro Parque im vergangenen Jahr mit 120.000 Euro unterstützt hat, wird in einem über 500.000 Quadratkilometer großen Gebiet in den fünf afrikanischen Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe umgesetzt. Es basiert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen, denn in dem abgegrenzten, riesigen Schutzgebiet sollen auf der einen Seite die Lebensräume der Tiere erhalten werden, auf der anderen Seite die lokale Bevölkerung davon profitieren, beispielsweise durch den Tourismus. Der WWF Deutschland beschreibt die Idee so: „Der Grundgedanke dahinter ist, dass man nur schützt, wovon man profitiert.“
Der Präsident des Loro Parque, Wolfgang Kiessling, ist sich bewusst, dass sein Löwen-Projekt eine neue Zielscheibe für die Zookritiker werden wird. Deren Aufgebrachtheit bekam er wiederholt im Zusammenhang mit der Aufnahme des Orcas Morgan zu spüren, obwohl Kiessling versichert, dass die von den Aktivisten geforderte Freilassung des Tieres seinen sicheren Tod zur Folge hätte. Kiessling hält Kritikern entgegen, dass Zoos ein Instrument zum Schutz exotischer und wilder Tiere darstellen.
Die Löwen des Loro Parque werden als wahre Botschafter ihrer Art dazu beitragen, auf die Probleme ihrer Artgenossen in der Natur aufmerksam zu machen, die durch unverantwortliches menschliches Handeln verursacht werden.
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