Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Das Zwei-Säulen-Portfolio
Aktive Anleger, die die Märkte laufend beobachten und eine aktive Anlagepolitik verfolgen, können, indem sie je nach Markteinschätzung regelmäßig Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere kaufen, große Gewinne erzielen. Allerdings hängt der Erfolg von der Qualität der Prognose ab – und wie wir alle wissen, ist nichts so unsicher wie eine Prognose.
Der „Prognose-Strategie“ kann die passive „Kaufen-und-Halten-Strategie“ gegenübergestellt werden. Der Anleger kauft Aktien und festverzinsliche Wertpapiere und lässt sie im Depot liegen. Bei steigenden Kursen nimmt der Aktienanteil am Gesamtvermögen im Normalfall laufend zu. Das heißt, Ihre Anlagen werden immer aggressiver und Ihr Risiko wird immer größer. Das kann man verhindern, indem man den Aktienanteil immer wieder an seine langfristig festgelegte strategische Anteilsquote anpasst (siehe letzte Ausgabe). Nehmen wir zum Beispiel ein Portfolio, das zu 50% aus deutschen Aktien (DAX-Index) und zu 50% aus deutschen festverzinslichen Wertpapieren (REXP-Index) besteht. Ist der Aktienanteil aufgrund starker Kurssteigerungen über seinen 50%igen Anteil gestiegen, verkaufen wir Aktien. Damit halten wir unsere Quote von 50% und erhöhen wieder unseren Anteil an festverzinslichen Werten. Wir realisieren einen Teil der Gewinne und legen sie sozusagen in die Vorratskammer. Das Problem dieser Anlagemethode ist, dass die meisten Anleger denken, es kann nicht richtig sein, die gut gelaufenen Anlagen teilweise zu verkaufen und die schlecht gelaufenen aufzustocken. Diese psychologische Hürde muss man überwinden. Denn das Rebalancing verhindert, dass volatile Anlagen, die tendenziell besser rentieren, ein höheres Gewicht bei der Anlage erhalten und so das gesamte Risiko ungewollt zunimmt.
Wir haben berechnet, zu welchem Ergebnis diese Strategie in den letzten 45 Jahren geführt hätte. Jeweils zum Jahresende haben wir Aktien und festverzinsliche Anleihen anteilig wieder auf die ursprünglichen 50% gestellt. Im Durchschnitt lag die Rendite bei 7,53% pro Jahr. Damit lag sie für den betrachteten Zeitraum höher als für ein Portfolio, dass zu 100% aus Aktien bzw. zu 100% aus festverzinslichen Werten bestand. Man kann daraus zwar nicht unbedingt schließen, welche Strategie besser oder schlechter ist. Entscheidend ist aber, dass Ihr Risiko durch die Streuung der Anlagen geringer war und Sie zu jeder Zeit investiert waren.
Im Diagramm sehen Sie die Wertentwicklung des DAX- und REXP-Index sowie eines Wertpapierdepots, das zu 50% aus Aktien und zu 50% aus festverzinslichen Papieren mit jährlicher Reallokation bestand.
Mehr Informationen?
Haben Sie Interesse? – Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.
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