Die Kunst, den Gürtel einseitig enger zu schnallen


Entlassungen im Straßenreinigungs- und Müllabfuhrbetrieb Sufi Tarajal

Eine neue Wende in der Auseinandersetzung zwischen den Müllwerkern und Straßenreinigern von Puerto de la Cruz und dem Arbeitgeber Sufi Tarajal (das Wochenblatt berichtete) hat die Lage weiter verschärft.

Das zunächst angestrebte Verfahren zu einer zeitlich begrenzten Lohn- und Arbeitszeitkürzung bei Erhaltung der Arbeitsplätze (ERTE), ist einem Verfahren zur Reduzierung der Arbeitsplätze (ERE) gewichen. Geplant ist, 38 der 84 Mitarbeiter der Stadtreinigung zu entlassen.

Die Gewerkschaft Intersindical Canaria und der Betriebsrat kritisieren scharf, dass sich das Abfallbeseitigungs-Unternehmen weiterhin weigert, seine wirtschaftliche Situation offenzulegen und so lösungsorientierte Verhandlungen unmöglich mache. Die Mitarbeiter seien bereit, Lohn- und Arbeitszeitverkürzungen in vernünftigem Rahmen hinzunehmen, um Entlassungen zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Sie verwahren sich jedoch dagegen, sich Nötigungen und Drohungen auszusetzen, wie der mündlichen Ankündigung, das bisher bestehende Lohnabkommen aufzuheben und alle ab sofort nach Mindestlohn zu bezahlen. Die Verhandlungen könnten nicht nur um zwei Optionen geführt werden: entweder Entlassungen oder Verarmung.

Die Arbeiter vermuten, angesichts des Verhältnisses der Kürzung der jährlichen Zahlung der Stadt Puerto de la Cruz an das Unternehmen um ein Drittel zu den Maßnahmen, die der Belegschaft zugemutet werden sollen, dass die Gegenseite die Lage ausnutzen will, um sich zu ihren Lasten zu bereichern. 

Weiterhin weist der Betriebsrat darauf hin, dass man aktuell schon unterbesetzt sei und eine Reduzierung der Mitarbeiter um 47% dazu führen werde, dass die Stadtreinigung nicht mehr so durchgeführt werden könne, wie es ein Tourismusziel wie Puerto de la Cruz erfordere.

Auch die Gewerkschaft UGT meldete sich zu Wort und erinnerte daran, dass in Puerto de la Cruz vor nicht allzu langer Zeit die Müllgebühren für die Haushalte um 60% angehoben, dann aber die Häufigkeit der Leerungen, Straßenreinigung, Abholung von Baumschnitt, Sperrmüllabfuhr etc. verringert wurde. Unter den genannten Umständen bewertet die UGT die drastischen Einschnitte bei der Belegschaft von Sufi Tarajal als unvernünftig und brutal.

Wenn die Verhandlungspartner nicht doch noch einen Weg finden, aufeinanderzu zugehen, könnte es nach Ablauf der Verhandlungsfrist des ERE-Verfahrens, ab dem 3. Januar 2014, doch noch zu einem unbefristeten Müllstreik kommen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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