Immer mehr Canarios sind auf Lebensmittelspenden angewiesen
Das soziale Drama nimmt weiter zu, die Zahl der um Lebensmittelspenden bittenden Bedürftigen ist bedeutend angestiegen. Die Hilfsorganisationen und Nachbarschaftsvereinigungen schlagen Alarm.
Luis Febles von der in Santa Cruz ansässigen Hilfsorganisation Sonrisas Canarias erklärte, die Zahl der Personen, die bei Sonrisas um eine Lebensmittelspende bitten würden, sei in den letzten Monaten um 45% gestiegen. Im August habe sich die Lage dramatisch zugespitzt, weil die öffentliche Verwaltung in Urlaub gehe und darüber hinaus in vielen Fällen die Sozialhilfe PCI aufgrund eines Fehlers nicht überwiesen worden sei.
Moisés Barreto von der Nachbarschaftsvereinigung Siete Islas im Hauptstadtviertel El Sobradillo bestätigte die Angaben von Febles. „Viele Nachbarn kommen verzweifelt und mit Tränen in den Augen zu uns, weil sie nicht wissen, wie sie in diesem Monat die Miete und die Lebensmittel bezahlen sollen.“
Neben den dringend benötigten Nahrungsmitteln stehen die Organisationen den verzweifelten Menschen auch auf andere Weise bei, indem sie sich ihr Leid anhören und helfen, soweit es in ihrer Macht steht.
Amanda Trujillo, Stadträtin für Soziales der Gemeinde Adeje, bestätigte mit ihren Angaben, dass die Lage nicht nur in Santa Cruz sondern auch im Rest der Insel ebenso schlecht ist. Demnach hätten 4.100 Bürger Adejes seit Jahresbeginn die Hilfe der Sozialdienste in Anspruch genommen, und täglich würden neue Gesichter hinzukommen.
Rotes Kreuz schlägt Alarm
Dieser Tage gab das Rote Kreuz die neuesten Zahlen bekannt und bestätigte die alarmierende, sich zuspitzende Lage.
Demnach leistete die Hilfsorganisation im ersten Halbjahr 26.044 Menschen auf den Kanarischen Inseln irgendeine Art von Hilfe, nur 9.000 weniger als im ganzen Jahr zuvor. Laut dem Roten Kreuz wurde sie von 4.000 Familien aufgesucht, deren Not auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Anhand des besorgniserregenden Anstiegs der sich in schwerer sozialer Not befindlichen Bedürftigen um 44% im ersten Halbjahr rechnet die Organisationsleitung damit, dass sich in diesem Jahr die Gesamtzahl verdoppeln wird.
Im vergangenen Jahr unterstützte das Rote Kreuz mehr als 35.000 Personen. Es wurden 250 Tonnen gespendeter Lebensmittel an fast 10.000 kanarische Familien, Spielzeuge und Schulmaterial an 2.000 Kinder, Kleidung an 2.000 und Hygieneartikel an 2.700 Personen verteilt.
Mehr als 128 Personen wurde täglich ein Frühstücksbeutel überreicht, über 1.100 Schulkinder wurden auf Teneriffa mit einem Frühstück versorgt.
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