Nur Ferienwohnungen in Katalonien sind betroffen
Barcelona – Die katalanische Regierung hat die Tourismussteuer für Ferienwohnungen von 45 auf 90 Cent angehoben (von 50 auf 99 Cent einschließlich Mehrwertsteuer IVA).
Die neue Regelung ist schon seit dem 1. April des laufenden Jahres in Kraft. Den Anbietern von Ferienwohnungen blieb nicht einmal genug Zeit, die Buchungsprogramme an den erhöhten Steuersatz anzupassen, sodass etliche Gäste nachträglich und unangekündigt erhöhte Preise zahlen mussten.
Die Steuer ist nur für den Aufenthalt in Ferienwohnungen erhöht worden. In Hotels, Pensionen, Herbergen und auf Campingplätzen zahlen Urlauber weiterhin dieselben Sätze wie zuvor. Ausgenommen von der Urlaubertaxe sind Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sowie Touristen, die als Teilnehmer staatlich subventionierter Sozialprogramme unterwegs sind.
Die Steuer betrifft nahezu die Gesamtheit der 4.000 Apartments, die beim Ferienwohnungsverband von Tarragona registriert sind. Verbandspräsident Joan Calvet kritisiert die Tourismussteuer. Es mache keinen Sinn, dass Feriengäste, die sich in einer bescheidenen Ferienwohnung mit sechs Schlafplätzen einmieten, meist Familien mit geringem Urlaubsbudget, genauso viel bezahlen müssen, wie Kunden, die sich in sechs Doppelzimmern in einem Luxushotel einquartieren. In der Nebensaison sei die Steuer besonders geschäftsschädigend, weil die Apartments dann zu besonders niedrigen Preisen angeboten würden, um das Personal halten zu können. Nicht selten erhöhe dann die Touristensteuer die Preise um 20%, und nicht wenige Kunden würden sich deshalb für ein anderes Reiseziel entscheiden. Dies wirke sich auch negativ auf die Geschäfte, Bars und Supermärkte in der Umgebung aus, da die Touristen, welche Ferienapartments mieten, viel Leben in die Städte bringen würden.
Der Verband drängt gegenüber der Regionalregierung darauf, keine weiteren Hindernisse zu errichten, sondern stattdessen gegen die illegalen Apartments vorzugehen, die nahezu 45% aller Ferienwohnungen ausmachen.
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