Teneriffa als strategische Vermittlungsstelle zwischen den Kontinenten
Als Teneriffas Inselpräsident Ricardo Melchior vor fünf Jahren einen Bericht der Europäischen Komission las, in dem die Situation der ultraperipheren Regionen, zu denen die Kanarischen Inseln zählen, hinblicklich der Entwicklungsstufe bei Neuen Technologien als „bedenklich“ eingestuft wurde, wusste er, dass es höchste Zeit war, zu handeln.
Er wollte, dass „seine“ Insel auf dem globalen Markt der Informationstechnik und Konnektivität wettbewerbsfähig werde, und zwar auf hohem Niveau. Teneriffa sollte seine geographisch günstige Lage nutzen, um zum strategischen Knotenpunkt des Datenverkehrs zwischen Europa, Afrika und Lateinamerika zu werden, sowie die modernsten Infrastrukturen im Telekommunikationsbereich bieten, um Investoren anzulocken.
„Das strategisch wichtigste Projekt der letzten 50 Jahre“
Mit diesem ehrgeizigen Ziel im Blick wurde das Projekt Alix ins Leben gerufen, in dessen Rahmen neben dem Bau eines neutralen Internetknotens auch die Verlegung neuer alternativer Unterseekabel zwischen den Inseln, dem spanischen Festland und den Kontinenten gefördert wird, um unabhängiger von privaten Telekommunikationsdienstleistern zu werden. Auf lokaler Ebene wurde gleichzeitig bereits begonnen, einen hochmodernen Glasfaserkabel-Ring rund um Teneriffa zu knüpfen, der das NAP mit allen Gemeinden der Insel verbinden wird. Außerdem sollen IT-Firmen in ausfallsicheren Anlagen am Knotenpunkt ihre Server unterbringen können, wo sie optimal mit den internationalen Netzen verbunden sind.
Die Bauarbeiten am Gebäude, das den NAP (Neutral Access Point) beherbergen soll, sind nun nur ein Jahr nach Beginn fristgerecht abgeschlossen. „Dies ist das strategisch wichtigste Projekt der letzten 50 Jahre auf den Kanarischen Inseln“, erklärte Inselpräsident Ricardo Melchior stolz bei der Einweihung am 26. März.
Das NAP wurde auf dem Gelände des Instituts für erneuerbare Energien ITER im Industriegebiet von Granadilla errichtet. Rund 1,2 Millionen Euro wurden in den Bau investiert; die technischen Einrichtungen darin sind mit 12 Millionen Euro veranschlagt. Das Gebäude bietet 2.700 Quadratmeter für die Unterbringung der für den Betrieb des NAP notwendigen Technik und anmietbare Bereiche für Provider. Sollte das erste Gebäude zu klein werden ist bereits der Bau von bis zu drei weiteren Modulen vorgesehen, die dann bis zu 6.000 Quadratmeter bieten könnten.
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