Drei Milliarden für die Elektromobilität

Spanien setzt auf die Modernisierung der Autoindustrie. Foto: GOBCAN

Spanien setzt auf die Modernisierung der Autoindustrie. Foto: GOBCAN

Die EU investiert 3 Milliarden Euro, um die Autoindustrie Spaniens zu reformieren

Madrid – Die Europäische Kommission hat vor einigen Tagen den spanischen Plan über die ökonomische und technische Reform der Autoindustrie zum Elektro-Auto, PERTE genannt, abgesegnet und will diese mit drei Milliarden Euro unterstützen. Das Programm muss noch mit der Autoindustrie abgestimmt werden und sieht Hilfe bei der Forschung, Entwicklung und Innovation, ebenso wie Umweltschutz, Energieeffizienz in der gesamten Herstellungskette vor. Die Autoindustrie, die vom Fachverband Anfac repräsentiert wird, wartet schon seit Monaten auf grünes Licht für diesen Plan. Die wichtigsten Firmen haben schon länger ihr Interesse beim Industrieministerium bekundet, um sich am PERTE zu beteiligen, und müssen nun konkretisieren was sie für unverzichtbar halten, um Zuwendungen zu erhalten. So hatte Volkswagen bereits seinen Plan für Spanien festgelegt, wartete jedoch auf Subventionen, um diesen zu bestätigen. Spanien befindet sich in einem beachtlichen Investitionsprozess, um Elektroautos herstellen zu können.

In der Autoindustrie herrscht die Meinung vor, dass sie sich in einer verletzlichen Situation und gegenüber einem schwachen Markt befinde und einer sehr geringen Infrastruktur für das Aufladen der Batterien von Elektroautos. Da fehle ihr ein nationaler Unterstützer, der zu bedeutenden Investitionen im Lande bereit sei.

Der Ministerrat hatte den PERTE bereits im vergangenen Juli verabschiedet. Die relativ kurzfristige Bearbeitungszeit durch die EU bedeute nun frischen Sauerstoff für die Autohersteller. Nach den Berechnungen des Industrieministeriums könnte die definitive Verabschiedung noch vor Jahresende erfolgen. Von der endgültigen Zuteilung der Mittel sind die beiden bekannten Großprojekte abhängig: Auf der einen Seite die Umstellungen bei den Fabriken von Seat und Volkswagen in Matorell bei Barcelona und in Landaben bei Pamplona, um dort Elektroautos zu bauen. Andererseits der Bau einer Fabrik für die Herstellung von Batterien in Spanien, um diese beiden Fabriken zu beliefern, aber auch andere Marken, die in Spanien Autos herstellen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Aufsichtsrat von Volkswagen eine Investition in Höhe von 89 Milliarden Euro verabschiedet, um in den nächsten fünf Jahren in seinen Werken in Deutschland und Belgien Autos mit Elektroantrieb zu bauen, die ausschließlich mit Batterien funktionieren, und zwar in Leipzig, Salzgitter, Hannover, Neckarsulm und in Brüssel.

Als er die Nachricht erfuhr, erklärte Präsident Sánchez: „Das erste strategische Projekt Spaniens ist eine einmalige Gelegenheit, um den Automobilsektor von einer digitalen und nachhaltigen Perspektive aus zu fördern“. Industrieministerin Reyes Maroto erklärte: „Eine großartige Nachricht nach den monatelangen Verhandlungen mit Brüssel“.

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