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Rivero legte EU-Kommissarin Corina Cretu die Pläne für die Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien dar

Der kanarische Regierungspräsident Paulino Rivero hat sich in Brüssel mit der EU-Kommissarin für Regionalpolitik in der Kommission Juncker, Corina Cretu, getroffen.

Rivero ging es bei dem Zusammentreffen in Brüssel vor allem darum, der Kommissarin die spezifischen Bedüfnisse und Besonderheiten der EU-Gebiete in äußerster Randlage – zu denen die Kanarischen Inseln zählen – darzulegen, damit diese in der Entwicklung des Milliarden-Investitionsplans von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker berücksichtigt werden.

Des Weiteren wurde über die Förderung Erneuerbarer Energien gesprochen, und Rivero berichtete nach dem Treffen der Nachrichtenagentur Europa Press von der Aufgeschlossenheit der Kommissarin für die Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien speziell in den EU-Gebieten in äußerster Randlage. Rivero legte Corina Cretu auch die Ergebnisse des jüngsten Gipfeltreffens über regenerative Energien auf den Inseln vor und beschrieb die Anstrengungen, die vom Archipel aus unternommen werden, um den Einsatz sauberer Energiequellen weiter zu verbreiten, um zunehmend auf fossile Energiequellen verzichten zu können. Rivero forderte von der EU, dass die signalisierte Bereitschaft zur Förderung der Entwicklung in diesem Bereich durch Projekte und Finanzierungspläne konkretisiert wird.

Erhöhung der Fangquote für Roten Thun gefordert

Juan Manuel Soto vom kanarischen Amt für Fischerei forderte in Brüssel Maßnahmen für eine Erhöhung der Fangquote für Roten Thun für die kanarische handwerkliche Fischereiflotte. Bei einem Treffen mit Karmenu Vella, Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei, legte er die Problematik der kanarischen Fischer dar, denen von der spanischen Regierung nur 1,21% der Fangquote zugeteilt wurde. Aus dem sogenannten Spielraum-Fonds hat Spanien in den vergangenen Jahren zwar jeweils die Fangquote um weitere 29 Tonnen aufgestockt. Die kanarischen Fischer hängen jedoch bei dieser Regelung vom Wohlwollen der spanischen Regierung ab und sind gegebenenfalls deren Willkür ausgeliefert.

Dieses Jahr ist von der Aufstockung der Quote auf bis zu 100 Tonnen die Rede, die Forderung der kanarischen Fischereigenossenschaften lag jedoch bei 300 Tonnen.

Man müsse, so Soto, berücksichtigen, dass die kanarischen Thunfischfänger handwerkliche Fangmethoden betreiben und laut dem EU Reglement vom Dezember 2013 besonders gefördert werden bzw. bei der Zuteilung von Fangquoten bevorzugt werden sollten. Dies sei nicht der Fall, beschwerte sich Soto und bezeichnete die Aufteilung der Quote für Spanien durch das nationale Agrar- und Fischereiministerium als ilegal, da sie das europäische Reglement verletze.

Wegen der starken Überfischung des Roten Thuns oder Blauflossen-Thunfischs bestehen strikte Schonzeiten und Fangquoten, die für ganz Spanien in diesem Jahr auf 2.500 Tonnen begrenzt wurden. Während die kanarischen Fischer vormals bis zu zehn Prozent des in Spanien gefangenen Thunfisches in die Häfen brachten, ist ihre Fangquote heute auf 1,21% Prozent (2014 waren es nach der Erhöhung der Quote gerade mal 52 Tonnen) beschränkt. 

Als Ende März dieses Jahres die Schonzeit für den Nordatlantischen Thun endete, war die Fangquote der kanarischen Fischer innerhalb von nur 15 Stunden ausgeschöpft (das Wochenblatt berichtete).

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