„Ein Stück Zuhause finden“


Informationsinitiative wirbt für Angebot der Auslandsgemeinden

Bis zu drei Millionen Deutsche leben auf Zeit oder längerfristig im Ausland. Mehr als 40.000 Firmen und Institutionen in Deutschland schicken regelmäßig Mitarbeitende ins Ausland. Den Auswanderern auf Zeit und ihren mitreisenden Familien bieten die deutschsprachigen evangelischen Gemeinden, die mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verbunden sind, „ein Stück Zuhause“.

Hannover – Seelsorgliche Angebote, Gottesdienste, Kasualien wie Taufe, Konfirmation oder Hochzeit, aber auch ein nachbarschaftliches Netzwerk und Angebote zur Freizeitgestaltung erleichtern das Einleben und entschärfen mögliche Spannungen. Um die entsendenden Firmen und die zukünftigen „Expatriates“ auf das Angebot der deutschsprachigen Gemeinden im Ausland aufmerksam zu machen, hat die Referatsgruppe „Presse und Publizistik“ im Kirchenamt der EKD zusammen mit der Ökumene- und Auslandsabteilung und der Agentur k.u.k. kommunikation aus Stuttgart die Informationsinitiative „Ein Stück Zuhause finden – Die deutschsprachigen evangelischen Gemeinden im Ausland“ entwickelt, die am Mittwoch, dem 5. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Diese Initiative besteht aus drei Hauptelementen. Durch ein Rundschreiben des EKD-Auslandsbischofs Rolf Koppe werden entsendende Firmen und Multiplikatoren auf die Angebote der Auslandsgemeinden hingewiesen und angeregt, die zukünftigen Expatriates frühzeitig darüber zu informieren. Verschiedene Printmaterialien stellen die Auslandsgemeinden vor und verweisen auf einen neuen Internetauftritt unter www.auslands gemeinden.de, der über die rund 140 Auslandsgemeinden in aller Welt informiert und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme sowie Tipps und Informationen für einen geplanten Auslandsaufenthalt bietet.

„Der Sonntag soll für viele deutsch sein“, berichtete der deutsche Pastor Wilfried Wassermann, der seit Anfang 2004 in New York tätig ist. Während der Woche seien die meisten seiner Gemeindemitglieder „durch und durch amerikanisch.“ Aber Zählen und Beten gehe am besten in der Muttersprache, berichten Mitglieder der deutschsprachigen evangelischen Gemeinden im Ausland immer wieder. Matthias Fricke-Zieseniß, Pastor in Rom, erzählte von einer großen Intensität der Beziehungen: „Für eine 85-jährige Frau aus der Gemeinde ist es zum Beispiel völlig normal, am Sonntag eine Stunde mit dem Bus zum Gottesdienst zu fahren.“

Die von der EKD ins Ausland entsandten Pastoren erfahren dabei häufig, dass ihre Gemeindemitglieder in Deutschland der Kirche eher fern standen. So auch Pfarrer Ulrich Rosenhagen, der in Miami/Florida eine Gemeinde aufbaut. Viele der in Florida Berufstätigen seien schon seit Jahren in keinem Gottesdienst mehr gewesen, so Rosenhagen. „Hinterher sagen sie mir: das hat mir gefallen.“

Die Informationsinitiative „Ein Stück Zuhause finden“ möchte die zukünftigen Auswanderer auf Zeit und entsendende Firmen bereits frühzeitig auf die Angebote der Auslandsgemeinden aufmerksam machen. Gerade die mitreisenden Familien brauchen Angebote vor Ort, die ihnen Entfaltungsmöglichkeiten und Sicherheit geben. Denn oft stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass der Auslandsaufenthalt nicht nur Herausforderung und Abenteuer bedeutet, sondern auch Fragen und Spannungen bereit halten kann.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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