Erziehung für das Leben


Kinder sollen in der Schule über die unterschiedlichen Familienstrukturen aufgeklärt werden

Spaniens Schüler sollen künftig ab einem Alter von etwa zehn Jahren in der Schule lernen, dass eine Familie mit zwei Vätern oder zwei Müttern etwas völlig Normales ist. Das jedenfalls sieht der jüngste Entwurf vor, den das Bildungsministerium zur Einsicht an die autonomen Regionen geschickt hat.

Madrid – n dem Schreiben wird die Einführung eines Schulfachs empfohlen, das frei übersetzt in etwa „Erziehung für das Leben“ heißen könnte – im Grunde aber „Bürgerkunde“ meint – und die Schüler unter anderem darüber aufklären soll, dass es verschiedene Familientypen bzw. -strukturen geben kann und nicht nur das traditionelle Modell „Papa-Mama-Kinder“ als richtige Familie anzusehen ist. In diesem Sinne müssten auch die Inhalte der Schulbücher den neuen Gegebenheiten angepasst werden.

Im Grunde eine logische Konsequenz in einem Land, das per Gesetz die Eheschließung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern möglich machte und homosexuellen Paaren das Recht zusprach, Kinder zu adoptieren. So ist die Empfehlung auch auf eine parlamentarische Initiative zurückzuführen, die Ende Juni dieses Jahres verabschiedet wurde.

Doch die beiden wichtigsten Arbeitgeberverbände im Bildungswesen, FERE und CECE, haben schon jetzt ablehnend reagiert.

Von Regierungsseite wird die Initiative dahingehend gerechtfertigt, dass es notwendig sei den Kindern zu zeigen, wie die Gesellschaft, in der sie leben, organisiert ist, und dass es heutzutage nun einmal verschiedene Familientypen gibt: Familien mit nur einem Elternteil, traditionelle Familien mit zwei Elternteilen und eben Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern. „Das zu ignorieren bedeutet, die Realität zu verleugnen“, erklärte Bildungsgeneralsekretär Alejandro Tiana diesbezüglich wörtlich.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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