Familien holen Senioren heim


© Cab. Gomera

In der Wirtschaftskrise kann die Rente zum letzten Einkommen werden

Auch in den Seniorenheimen macht sich die Wirtschaftskrise bemerkbar: sowohl die Residenzen der Inselregierung als auch die von der Hilfsorganisation Caritas verwalteten Einrichtungen berichten, dass rund zehn Prozent der Bewohner von ihren Verwandten nach Hause geholt werden, um mit Hilfe von deren Renten die ganze Familie über die Runden zu bringen.

Bei weiteren zehn Prozent der in Heimen versorgten Senioren bitten die Angehörigen um einen Preisnachlass.

Margarita Pena, Ressortleiterin für Soziales und Leiterin des inseleigenen Sozialamtes (IASS), gab an, im Juni sei eine erhebliche Zahl von Senioren und Behinderten von ihren Familien nach Hause geholt worden, um mit deren Rente die ganze Familie zu versorgen.

Leonardo Ruiz del Castillo, Präsident von Caritas Teneriffa, bestätigte, dass derzeit jeder zehnte Senior aus dem Heim geholt würde. Bei weiteren zehn Prozent würden die Familien um einen Teilerlass von bis zu 40% des vom Bewohner zu leistenden Anteiles bitten.

Ruiz del Castillo zeigte Verständnis für die Lage der verzweifelten Familien, die in der Rente ihres Angehörigen den letzten Ausweg aus ihrer Lage sähen.

Doch er warnte auch vor den möglichen Folgen, wenn ein Senior zurück ins Familienheim geholt  würde. Der Caritas-Präsident wies darauf hin, dass die Betreuung leiden und der in den spezialisierten Zentren verlangsamte natürliche Alterungsprozess wieder beschleunigt werden könnte.

Außerdem sei aufgrund der langen Wartelisten ein einmal aufgegebener Heimplatz nur sehr schwer wiederzuerlangen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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