Ferienwohnungsportale „verstecken“ Anzeigen


HomeAway nimmt nach eigenen Angaben keinen Einfluss darauf, in welchem Land die Anzeigen der Inserenten gezeigt werden sollen. Foto: HomeAway

Internetnutzern in Spanien werden nicht alle Ergebnisse einer Suche gezeigt, Engländer, Deutsche und Amerikaner sehen mehr

Madrid – Die katalanische Online-Zeitung Crónica Global/El Español hat öffentlich gemacht, dass Internetportale, die der Vermittlung von Ferienwohnungen gewidmet sind, in Spanien nicht so viele Angebote anzeigen wie beispielsweise in Großbritannien, den USA oder Deutschland und sieht darin eine mögliche Benachteiligung der spanischen Urlauber.

Ein Test beim größten Anbieter HomeAway ergab, dass die Suche nach einer Unterkunft für zwei Personen in Barcelona von Spanien aus 3.880 Angebote von Ferienapartments erbrachte. Dieselbe Suche, von einem Computer in Deutschland aus eingegeben, förderte über 300 Angebote mehr zutage. Wer von Großbritannien oder den Vereinigten Staaten aussucht, findet gar weit über 2.000 Angebote, gut 60% mehr, vor.

Für Mallorca gilt das Gleiche, der Versuch, eine Ferienwohnung zu reservieren, erbrachte bei exakt gleichen Suchanforderungen von Spanien aus 8.580 Unterbringungsmöglichkeiten, von Deutschland aus 9.931, von Großbritannien aus 11.057 und von den USA aus 10.987 Angebote zur Auswahl.

Das Portal HomeAway, welches sich kürzlich der Stadtverwaltung von Barcelona gegenüber zu einer fairen Vermittlungspraxis verpflichtet hat, versichert, es „verstecke oder diskriminiere keine seiner Anzeigen absichtlich oder gar arglistig“. Die Kunden der Website könnten wählen, wo und wie sie sich positionieren und welche Gäste sie ansprechen möchten. Dies sei eine freie Entscheidung jedes einzelnen Inserenten. HomeAway dürfe und könne die Gründe für diese Entscheidungen nicht bewerten.

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