In mauretanischen Gewässern bewarfen illegale Immigranten ein Patrouillenschiff mit Molotowcocktails
Erstmals haben sich afrikanische Flüchtlinge der spanischen Grenzpolizei mit Gewalt widersetzt. Ein Patrouillenschiff, das sich einem vollbesetzten Flüchtlingsboot näherte, wurde mit Brandsätzen beworfen. Die 57 Immigranten, darunter zwei Minderjährige, waren mit Molotowcocktails bewaffnet, die sie vermutlich von den Organisatoren der illegalen Reise erhalten hatten.
Das Patrouillenschiff „Río Duero“ der Guardia Civil wurde mit verschiedenen Brandsätzen und Gegenständen beworfen, als es in die Nähe des Flüchtlingsbootes kam. Daraufhin beschlossen die Beamten, das Boot in Ruhe zu lassen und es aus sicherer Entfernung zu verfolgen. Bei einem späteren Versuch, sich dem Flüchtlingsboot in einem Schlauchboot zu nähern drohten die Immigranten den Grenzschützern damit, das Boot aufzuschlitzen.
Schließlich wurde beschlossen, die Weiterfahrt des Bootes zuzulassen. Die Flüchtlinge nahmen Kurs auf die Kanarischen Inseln und trafen vier Tage später in Arguineguín auf Gran Canaria ein. Dort wurden sie umgehend von der Polizei festgenommen. Während der gesamten Überfahrt wurde das Holzboot vom europäischen Grenzschutz Frontex aus der Luft beobachtet und begleitet.
In Arguineguín wurden die Flüchtlinge mit dem Nötigsten – Essen, Trinken und trockener Kleidung – versorgt und von Mitarbeitern des Roten Kreuzes medizinisch betreut. Ein Besatzungsmitglied der „Río Duero“ bestätigte, dass es sich tatsächlich um die Angreifer des Patrouillenbootes handelte. Die Flüchtlinge wurden wenig später nach Mauretanien ausgeflogen, wo sie sich vor Gericht für ihr Verhalten verantworten werden müssen, da sich der Zwischenfall in mauretanischen Gewässern ereignete.
Die kanarische Sozialministerin Marisa Zamora bezeichnete den Angriff als Einzelfall und führte ihn auf die Verzweiflung und Angst der Flüchtlinge zurück.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]