Französische Justiz stimmt Auslieferung von Ex-ETA-Chef zu

José Antonio Urrutikoetxea, besser bekannt als Josu Ternera Foto: EFE

José Antonio Urrutikoetxea, besser bekannt als Josu Ternera Foto: EFE

Zuvor muss sich Josu Ternera jedoch noch in zwei Verfahren in Frankreich verantworten

Paris/Madrid – In der ersten Novemberwoche hat die französische Justiz einer Auslieferung des früheren Chefs der baskischen Terrororganisation ETA grundsätzlich zugestimmt. Da gegen Josu Ternera, der mit bürgerlichem Namen José Antonio Urrutikoetxea heißt, jedoch auch in Frankreich noch zwei Verfahren anhängig sind, wird die tatsächliche Überstellung nach Spanien noch etwas warten müssen.
Ternera wurde am 16. Mai 2019 nach 17 Jahren Flucht in einer kleinen Ortschaft in den französischen Alpen festgenommen. Er wurde von der französischen Justiz wegen seiner Führungsrolle in der ETA bereits zweimal verurteilt, als er sich noch im Untergrund befand. Da er jedoch die Wiederholung der Verfahren beantragt hat, kann einer sofortigen Auslieferung an Spanien nicht stattgegeben werden. Die beiden neuen Anhörungen sind für Februar und Juni 2021 angesetzt. Die Entscheidung über seine Überstellung wird auch nichts an seinem derzeitigen rechtlichen Status ändern. Seit 30. Juli dieses Jahres steht er nämlich nur „unter Hausarrest“ in Frankreich und darf die Zeit bis zu seinen Verfahren in einem Apartment in Paris verbringen. Lediglich durch eine Fußfessel überwacht, darf er die Wohnung sogar einige Stunden pro Tag verlassen.
In Spanien wird der 69-Jährige unter anderem wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in einen Anschlag gesucht, den die Terrororganisation 1987 auf die Kaserne der Guardia Civil in Saragossa verübte. 11 Menschen, darunter sechs Kinder, kamen damals ums Leben. Außerdem muss er sich wegen des Mordes 1980 an dem Michelin-Manager Luis María Hergueta verantworten.

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