Frau, alt, alleine und arm…


Jede dritte Spanierin über 65 Jahre lebt in Armut

Alleinstehende Frauen über 65 Jahre laufen in Spanien große Gefahr, in Armut leben zu müssen. Nach der jüngst vom Institut für Migrationen und Soziale Entwicklung (Imserso) veröffentlichten Studie „Senioren in Spanien 2004“ lebt inzwischen jede dritte Spanierin über der 65-Jahresgrenze in Armut.

Madrid – Im EU-Vergleich geht es nur den Italienerinnen schlechter.

Die Statistik zeugt klar von der Ungleichheit, in der Frauen und Männer über 65 Jahre leben. Die Lebenserwartung der Frauen liegt bei 82 Jahren und übertrifft damit die der Männer um sieben Jahre. Abgesehen davon stellen sie 57,8% der Bevölkerung über 65 Jahre dar, was unter anderem auch bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum alleine leben müssen. In dieser Situation sieht sich jede vierte Spanierin über 65 (26,7%), während bei den Männern nur jeder zehnte Mann in derselben Altersstufe alleine lebt. Vier von zehn Spanierinnen über 65 sind Witwen, bei den über 80-Jährigen sind es sogar fast acht von zehn. Einzige Einnahmequelle der Frauen ist häufig nur eine Witwenrente, die maximal 300 Euro beträgt.

Lourdes Pérez Ortiz, Wissenschaftlerin und Co-Verfasserin des oben erwähnten Berichts, erklärt diesbezüglich, das Problem der Spanierinnen liege nicht darin begründet, dass sie in jüngeren Jahren nicht außerhalb des Hauses gearbeitet haben. Viele von ihnen haben dies, waren allerdings wegen fehlender Möglichkeiten, sich aus- bzw. weiterzubilden zu bescheidenen Arbeiten gezwungen, wo sie nicht offiziell angestellt waren, so dass sie heute keine eigene Rente einfordern können.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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