Front der vier größten Gemeinden


© Ayuntammiento La Laguna

Gemeinsam wollen die Bürgermeister ihre Interessen besser vertreten und durchsetzen

Die Bürgermeister der vier größten kanarischen Gemeinden – Santa Cruz und La Laguna auf Teneriffa sowie Las Palmas und Telde auf Gran Canaria – haben sich bei einem gemeinsamen Treffen am 1. Dezember in La Laguna verbündet, um ihre gemeinsamen Interessen gegenüber der Regionalregierung besser vertreten zu können. Bei der Presse bereits als „G-4“ bekannt, wollen die Bürgermeister sich nun regelmäßig zusammensetzen.

Die vier Stadtväter wünschen sich mehr Gesprächsbereitschaft, Interesse für die besonderen Belange der größeren kanarischen Städte sowie Unterstützung seitens der Regionalregierung. Bei einer Pressekonferenz erklärten sie geschlossen, dass in den vier Gemeinden 40% der Einwohner leben und 47% der Unternehmen ansässig sind. Die daraus resultierenden höheren Arbeitslosenzahlen erforderten „spezifische Maßnahmen“. 

La Lagunas Bürgermeister José Alberto Díaz erklärte, man wolle keinen Druck ausüben sondern vielmehr auf die besonderen Erfordernisse der größeren Gemeinden hinweisen.

Laut Augusto Hidalgo, Bürgermeister von Las Palmas, würden die größeren Städte höhere öffentliche Ausgaben, Armut und Sozialkosten tragen. Es ginge ihnen nicht darum, sich gegenüber den kleineren Gemeinden Vorteile zu verschaffen, sondern um mehr Gesprächsbereitschaft, Kommunikation und Austausch mit der Regionalregierung.

José Manuel Bermúdez, Bürgermeister von Santa Cruz, wünscht sich ebenfalls spezifische Maßnahmen zur Bekämpfung der sich in den größeren Gemeinden konzentrierenden Arbeitslosigkeit. 

Teldes Bürgermeisterin Carmen Hernández wiederum wies auf das Problem der Zwangsräumungen hin, welches in den größeren Gemeinden weit stärker ist als in den kleineren, wo oftmals noch das familiäre Netzwerk die Betroffenen auffangen würde. 

Die neue „Front“ der vier Bürgermeister gab bekannt, sich von nun an regelmäßig treffen zu wollen. Umgehend würden vier Arbeitsgruppen gebildet – Arbeit, Sozialpolitik,  Tourismus sowie Handel und Wohnen – deren Untersuchungen und Schlussfolgerungen bei dem nächsten Treffen, das nach Karneval in Telde stattfindet, debattiert werden sollen.

Kurz nachdem das Bündnis „der großen 4“ bekannt wurde,  übten diverse Politiker wie Mario Cabrera, ehemaliger Cabildo-Präsident von Fuerteventura, und Francisco Linares, Bürgermeister von La Orotava, Kritik an deren Zusammenschluss und die Befürchtung, die Insel- und Gemeindeverbände Fecai bzw. Fecam würden übergangen. Cabrera monierte, dass nicht die großen sondern vielmehr die kleineren Gemeinden besonderer Unterstützung bedürften. Die „4“ sollten keinen Alleingang machen.

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