G7: Großaufgebot der baskischen Polizei


Die baskische Polizei rechnet wegen des G7-Gipfels im französischen Biarritz mit hohem Verkehrsaufkommen und Störungen am Grenzübergang bei Irún. Foto: EFE

Das Gipfeltreffen in Biarritz wird den Grenzverkehr von Irún ins französische Hendaya vervielfachen

Bilbao – Aufgrund des G7-Gipfels, der vom 24. bis 26. August in Biarritz an der französischen Atlantikküste stattfindet, wird die baskische Polizei Ertzaintza rund 4.000 Einsatzkräfte, die Hälfte ihrer Gesamtbelegschaft, in die Grenzstadt Irún beordern, um die Sicherheit auf der spanischen Seite der Grenze zu gewährleisten. Die Einsatzleitung rechnet wegen des internationalen Gipfeltreffens mit einem stark erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Santiago-Brücke über den Bidasoa, welche die baskische Grenzstadt Irún mit dem französischen Hendaya verbindet. Das spanische Innenministerium wird zudem weitere Tausend Polizisten von der Guardia Civil und der Policía Nacional zur Unterstützung entsenden.

Im 30 Kilometer entfernten Biarritz treffen in diesen Tagen die Regierungschefs der G7-Staaten Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA sowie Repräsentanten der EU und verschiedener eingeladener Länder wie Spanien und Chile zusammen.

Die Ertzaintza bietet zu diesem Anlass Mitglieder aller Polizeieinheiten auf – aus Hundestaffeln, Bergrettung, der Spreng­stoffentschärfung, Bereitschafts-, Schutz- und Kriminalpolizei. Der hohe Aufwand erklärt sich vor allem daraus, dass zahlreiche Aktivistengruppen vorhaben, nach Irún zu reisen, um ihren Protest gegen die Veranstaltung des G7-Gipfels zum Ausdruck zu bringen. Neben dem zu erwartenden Verkehrschaos müssen die Beamten deshalb auf verschiedenste unvorhergesehene Situationen reagieren können.

Die französischen Behörden schließen die Möglichkeit, die französisch-spanischen Grenzübergänge in diesen Tagen zu schließen, nicht aus. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Gipfel mit dem Ende der Sommerferien zusammenfällt. Im Vorjahr 2018, beispielsweise, überquerten am 25. und 26. August nicht weniger als 200.000 Fahrzeuge in beiden Richtungen die Landesgrenze bei Irún – was zu Staus von bis zu dreizehn Kilometern Länge führte.

Gegen-Gipfel

Ein Teil der Veranstaltungen des „Gegen-Gipfels“, der von verschiedenen Gruppierungen in Hendaya organisiert wird, werden auf dem Ficoba-Messegelände im benachbarten Irún abgehalten. Die Bewegung „G7 EZ“ hat für den 25. August zu einem Tag des „massenhaften zivilen Ungehorsams“ aufgerufen, an dem Zufahrten an sieben Punkten von Biarritz, Bayona, Bidart und Angelu blockiert werden sollen. „G7 EZ“ wird von dem linken baskischen Parteienbündnis EH Bildu, der baskischen patriotisch-sozialistischen Jugendorganisation Ernai sowie Podemos Euskadi und zahlreichen weiteren Organisationen unterstützt. Zusätzlich werden Tausende Aktivisten aus dem Ausland erwartet. Die Protestaktionen sind schon einige Tage vor Beginn des Gipfels, am 19. August, mit einer Reihe von Kundgebungen und Debatten in Urrugne angelaufen, unweit des „Hotel du Palais“, wo die Gipfelteilnehmer untergebracht sind.

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