Galaxien neu betrachtet


In der oberen Reihe sind vier Galaxien des CALIFA-Projekts zu sehen. Die Reihe darunter zeigt die dazugehörigen Karten der Sternengeschwindigkeiten. In den blauen Bereichen bewegen sich die Sterne im Mittel auf den Beobachter zu, in den roten von ihm fort. Grafik: IAC

Der kanarische Astronom Jesús Falcón wirkt an der Klassifizierung von Galaxien anhand der Sternenbewegung mit

Kanarische Inseln – Ein internationales Team von Astrophysikern, zu denen auch der Forscher des Kanarischen Astrophysikalischen Instituts (IAC) Jesús Falcón gehört, hat ein neues System zur Klassifizierung von Galaxien anhand der Bewegungsmuster ihrer Sterne entwickelt. Bisher werden Galaxien nach ihrer äußeren Form eingeteilt, eine Methode, die Edwin Hubble 1936 einführte.

Die Sternenkarten sind Teil einer Forschungsarbeit im Rahmen des Projekts CALIFA, das Jesús Falcón innerhalb des IAC koordiniert. Wie das Astrophysikalische Institut in einer Pressemitteilung verlauten ließ, ist Falcón Mitautor des diesbezüglichen Artikels in der Fachzeitschrift Nature Astronomy. Für das Projekt wurden 600 Galaxien in der Umgebung der Milchstraße mittels des Potsdam Multi-Apertur Spektrophotometers (PMAS) im Observatorium Calar Alto in Almería untersucht.

Als Teil der wissenschaftlichen Katalogisierung wurden Sternengeschwindigkeitskarten von 300 Galaxien erstellt. Dabei wurden die Sternenbewegungen in drei Arten eingeteilt, von fast kreisrunden bis hin zu ungeordneten, zufällig erscheinenden Bahnen wurden sie als „kalte“, „gemäßigte“ und „heiße Umlaufbahnen“ benannt.

Dabei konnten die Wissenschaftler beobachten, dass die kreisrunden Orbits für kleinere Galaxien typisch sind, während die chaotischeren Bahnen in den großen Galaxien zu finden sind. Dank der Sternengeschwindigkeitskarten können nun neue Erkenntnisse über die Entstehung und Geschichte der Galaxien gewonnen werden.

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