Gefängnis für Greenpeace-Aktivisten des Kopenhagener Klimagipfels?


Dänische Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe

Die dänische Staatsanwaltschaft will die Greenpeace-Aktivisten, die sich im Dezember 2009 bei dem Gala-Dinner des Kopenhagener Klimagipfels einschmuggelten, hinter Gitter bringen.

Madrid / Kopenhagen – Angeklagt ist u.a. Juan López de Uralde, ehemaliger Direktor von Greenpeace Spanien und Mitbegründer der Umweltschutzpartei Equo.

Die Bilder vom 17. Dezember 2009 gingen um die Welt. An diesem Tag mischten sich Juan López de Uralde, seine Begleiterin und ein als Bodyguard getarnter Aktivist in einem Auto mit dem gefälschten Kennzeichen 007 und dem Greenpeace-Logo unter die Fahrzeuge der zu dem Gala-Dinner von Königin Margarete von Dänemark geladenen Regierungschefs. Keiner der Aktivisten rechnete damit, dass sie mit ihrem Wagen und der Akkreditierung „Staatschefs von Greenpeace für die Rettung der Mutter Erde“ bis zur Eingangshalle des königlichen Palastes von Cristiansborg vordringen würden. Doch sie passierten die Sicherheitskontrollen und es gelang ihnen, ein Transparent mit der Aufschrift „Die Politiker reden – die Führer handeln“ auszurollen. Sofort wurden sie festgenommen und 21 Tage in Untersuchungshaft gehalten. Nicht zuletzt aufgrund europaweiter Protestaktionen wurden sie schließlich auf freien Fuß gesetzt.

Doch scheint das bittere Nachspiel erst noch zu kommen. Alle elf in die Aktion verwickelten Greenpeace-Aktivisten sind angeklagt und die dänische Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen. Diese belaufen sich bei den angeführten Delikten Hausfriedensbruch auf sechs Monate – erschwert durch die Anwesenheit der Königin auf ein Jahr, sowie Fälschung öffentlicher Urkunden auf bis zu zwei Jahre und Amtsanmaßung nach Bemessen.

Greenpeace zeigte sich entrüstet anhand derart heftiger Forderungen. Laut der Umweltschutzorganisation wolle man die Aktivisten wohl für das Versagen der Politiker bei der Klimakonferenz bezahlen lassen, denn die geforderten Haftstrafen seien unverhältnismäßig und ungerecht. Juan López de Uralde stimmte mit Greenpeace überein und bezeichnete den erschwerenden Umstand der Anwesenheit der Königin als „absurd“ und nicht mehr zeitgemäß.

[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

About Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.