Gefahr durch Quallen


Auch wenn die Quallen tot im Sand liegen, sollte man die Finger davon lassen, denn die Nesselzellen können auch dann noch aktiviert werden. Foto: Consorcio de Emergencias de Lanzarote

Auf La Graciosa, Lanzarote und Fuerteventura wurden die gefährlichen Portugiesischen Galeeren angeschwemmt

Lanzarote – Das Cabildo von Lanzarote hat am 9. März über das Konsortium für Sicherheit eine Quallen-Warnung für La Graciosa und die Küste von Caleta de Famara auf Lanzarote herausgegeben. An diesen Küstenpunkten seien Quallen der gefährlichen Art Physalia physalis in großer Menge angeschwemmt worden. Obwohl kein Badeverbot verhängt wurde, galt die Empfehlung, auf das Baden im Meer auf La Graciosa und in Caleta de Famara und Umgebung zu verzichten, bis die Gefahr durch Quallen vorüber ist.

Auch an der Küste von Fuerteventura wurden in diesen Wochen durch den starken Wind und Wellengang immer wieder gefährliche Quallen angeschwemmt. Da diese Organismen an der Oberfläche treiben, sind sie Strömungen und Wind ausgesetzt und werden oftmals gerade während Unwettern auf dem Atlantik an die kanarischen Küsten getrieben. Beim Baden im Meer ist also höchste Vorsicht geboten, bzw. auf eventuelle Warnungen durch Flaggen zu achten.

Die Quallen der Art Physalia physalis, wegen ihres Aussehens bekannt als Portugiesische Galeeren, da sie durch eine Gasblase über Wasser gehalten werden, die einem Segel gleicht, sind für Menschen äußerst gefährlich. An ihren sehr langen Tentakeln, die mehrere Meter lang werden können, finden sich bis zu 1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Giftgemisch enthalten. Das Gift kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln, die an einen Peitschenhieb erinnern. Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen, der Schmerz lässt nach rund einer Stunde nach. Das Gift kann jedoch auch die Lymphknoten erreichen, wo es noch größere Schmerzen verursacht.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Das Konsortium für Sicherheit der Insel Lanzarote, das dem Cabildo untersteht, hat folgende Empfehlungen, um Begegnungen mit Quallen zu vermeiden:

– Die Gefahr nicht unterschätzen. Das Baden unbedingt, auch am Ufer, vermeiden und sich auch nicht mit Wasser aus Eimern erfrischen, da dieses Fragmente von Quallen enthalten kann.

– Die Quallen nie berühren, auch dann nicht, wenn sie im Sand liegen, denn die Gefahr der Nesselung besteht auch bei toten Exemplaren.

– Falls man doch eine Qualle berührt hat und keine Reaktion spürt, mit den Händen trotzdem nicht die Augen oder den Mund berühren.

– Stets Hinweise und Warnungen am Strand berücksichtigen

– Wenn Quallen gesichtet werden und keine Warnung besteht, bitte das Strandpersonal oder die zuständige Behörde informieren.

– Sonnenschutzcremes können das Risiko von Verbrennungen durch Quallen reduzieren, jedoch nicht ausschließen.

– Schutz geben Neoprenanzüge, Taucherbrillen, Schwimmschuhe und Handschuhe.

– Kinder gelten als besonders gefährdet: Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt und auf keinen Fall im Meer baden.

– Besonders gefährdet sind auch ältere Menschen und Allergiker.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Wie man nach einem Kontakt mit einer Qualle und Verletzungen durch Quallen reagieren sollte:

– Die betroffene Körperstelle niemals kratzen oder reiben, beispielsweise mit einem Handtuch oder Sand, da dies die restlichen Nesselzellen aktivieren könnte.

– Die betroffene Stelle mit isotonischer Kochsalzlösung auswaschen, falls nicht vorhanden, mit Meerwasser – niemals mit Süßwasser! – und dabei sicherstellen, dass keine Reste von Tentakeln an der Haut haften.

– Niemals mit amoniakhaltigen Flüssigkeiten, Urin oder Essig behandeln.

– Falls keine Erste-Hilfe-Stelle in der Nähe ist, Quallenreste bzw. Reste von Tentakeln mit einer Pinzette entfernen.

– Gegen den Schmerz hilft Kühlung mit Eis im Abstand von 5 bis 15 Minuten, ohne zu reiben und ohne direkten Kontakt des Eises mit der Haut. Niemals die betroffene Stelle in die Sonne halten oder mit Wärme behandeln.

– Der Arzt kann Rezepte über Cremes oder Gels ausstellen, oder Antihistaminikum und Schmerzmittel verschreiben.

– Suchen Sie den nächstgelegenen Erste-Hilfe-Posten am Strand bzw. das nächstgelegene Gesundheitszentrum auf.

– Menschen, die zuvor schon einmal eine Verletzung durch Quallen erlitten haben, sollten unter Beobachtung gestellt werden, falls allergische Reaktionen auftreten.

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