Gleichgültigkeit gegenüber der Armut


Román Rodríguez, Kanarenpräsident bis 2003. Foto: EFE

„Die Regierung der Kanaren und die politischen Gruppen, welche ihr parlamentarische Unterstützung gewähren – CC und PP – sind ihrer Verantwortung nicht nachgekommen. Sie haben sich geweigert, Entscheidungen zu treffen, um das hohe Armutsniveau in der Region zu senken.“ Diese Worte stammen von Román Rodríguez, Präsident der Nueva Canarias (NC), einer nationalistischen Gruppierung der linken Mitte. Von 1999 bis 2003 war Rodríguez   selbst Regierungschef der Kanaren für die Kanarische Koalition CC.

Eines der größten Probleme der Kanaren sei das enorme soziale und wirtschaftliche Gefälle. Die Bürger haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten an Einkommen und Vermögen verloren und sind gegenüber dem spanischen Festland zurückgefallen. Betrug das Einkommen im Jahr 2001 etwa 97,7% des nationalen Durchschnitts, so liegt es heute nur noch bei 80%. Die Verteilung des erzielten Sozialproduktes der Region ist ebenso ungerecht. „Wir liegen an der Spitze aller autonomen Regionen Spaniens, was die negativen Fakten betrifft: Höchste Arbeitslosigkeit, niedrigste Löhne und dementsprechend geringere Sozialleistungen und Renten, hohe Quoten von Langzeitarbeitslosen und Familien, deren sämtliche Mitglieder arbeitslos sind, folglich große Armut und soziale Ausgrenzung“, führte Ro­dríguez aus.

Diese Situation existiere nach seiner Ansicht schon seit vielen Jahren, habe sich jedoch durch die Wirtschaftskrise, die 2008 in voller Stärke über die Kanaren hereinbrach, erheblich verschlimmert. Doch die Regionalregierung habe nicht die nötigen Schritte unternommen, um dieser neuen Realität entgegenzutreten. Die Regierung der Balearen ging dagegen eine sogenannte „Concertación social“, ein Parteienbündnis ein, um das Problem anzugehen und Arbeitsplätze zu schaffen. Die Löhne im Hotelsektor stiegen innerhalb von vier Jahren um 17%. „Hier wandte man den Blick jedoch nur zur Seite“, moniert der Politiker.

Die Konsequenzen von Armut und sozialer Ungleichheit sind vielfältig. Dazu gehören die großen Schwierigkeiten vieler Menschen, ein würdiges Leben zu führen und ausreichend über Lebensmittel zu verfügen, um sich zu ernähren. Tausende Familien haben nicht einmal eine angemessene Wohnmöglichkeit. Die gleichen negativen Effekte existieren auf dem Gebiet der Erziehung. Armut ist auch einer der Hauptgründe für das Schulversagen oder den Abbruch von Schulbesuch, Studium oder Ausbildung.

Seine Partei, die Nueva Canarias, verlange schon seit lan­ger Zeit die Einführung eines Grundeinkommens, um die Situation auf den Kanaren zu verbessern, eine Strategie, die inzwischen in vielen Staaten verfolgt werde. Immer wieder habe NC im kanarischen Parlament Initiativen vorgeschlagen, die in anderen Regionen dazu beigetragen haben, die hohe Armutsrate zu senken, doch ständig seien sie bei der Regierung der Kanarischen Koalition auf Ablehnung gestoßen.

Bei Verhandlungen, die noch mit der Regierung Rajoy erfolgten, hatte Rodríguez gemäß seinen Angaben erreicht, dass in den Staatshaushalt elf Millionen Euro für 2017 und dreißig Millionen für 2018 aufgenommen wurden, um die Armut auf den Inseln zu bekämpfen. Diese Posten sollen so lange bestehen bleiben, wie die Armutsrate auf den Inseln über dem nationalen Durchschnitt liegt.

Seine Partei kämpfe dafür, bei den Wahlen vom 26. Mai die ausreichende Unterstützung zu erhalten, um im kanarischen Parlament die Grundversorgung und andere Verbesserungen durchzusetzen, damit für die Menschen auf den Kanarischen Inseln ein Minimum an Lebensqualität garantiert werden kann.

Damit wir mit unserer Spendenaktion Aus Geben wächst Segen weiterhin hiesige Familien in Notsituationen unterstützen können, haben Otto Heuser, der speziell für den sozialen Speisesaal der Hijas de Caridad in Santa Cruz gespendet hat, – was wir selbstverständlich dorthin weiterleiten werden – sowie Jutta Frischengruber, Gisela Stolzenwald und Nora und Norbert sowie unsere Patin Christina Heidbrook Beträge auf unser Spendenkonto überwiesen. Ihnen ein herzliches Dankeschön.

Spendenempfänger:

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“,

Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

„Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19,/ 02/19) Euro 35.737,67

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19) Euro 23.500

4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/18, 12/18, 3/19, 4/19) zus. Euro 27.750

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) Euro 4.972,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300

Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19) Euro 15.510

Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775

Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19) Euro 13.170

Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000

Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) Euro 250

Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) Euro 2.000

Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) Euro 500

Spendenkonto

Bei der Banco Sabadell

In Spanien: 00810403340001185625

vom Ausland:

IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBBXXX

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos.

Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

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