Gomeras Inselkrankenhaus soll Mitte April eröffnet werden


© EFE

Cabildo von La Gomera beklagt Verzögerung

Der kanarische Vizepräsident José Manuel Soria besuchte in Begleitung der kanarischen Gesundheitsministerin Mercedes Roldós die Insel La Gomera, um sich dort ein Bild vom gegenwärtigen Bauzustand des neuen Inselkrankenhauses zu verschaffen.

Hier kündigte er die Eröffnung für spätestens Mitte April an, sobald die letzten Arbeiten hinsichtlich der Wasser- und Stromversorgung beendet seien.

Gleichzeitig erklärte er, das neue Krankenhaus werde über modernste Technik verfügen und über sämtliche Dienstleistungen, die in anderen kanarischen Krankenhäusern gleichwertiger Kategorie geboten werden. Roldós setzte noch einen drauf und sagte, das neue Inselkrankenhaus könne sich mit jedem kanarischen, spanischen oder gar europäischen Krankenhaus messen. Künftig verfüge La Gomera mit dieser Einrichtung über therapeutische und diagnostische Möglichkeiten, die das bisherige Krankenhaus Nuestra Señora de Guadalupe nicht leisten könne.

Sie wies jegliche Verantwortung für die nicht eingehaltenen Eröffnungsfristen von sich und lastete diese dem Cabildo und der Stadt San Sebstián an.

Harte Kritik an Roldós

Scharf mit der kanarischen Gesundheitsministerin Mercedes Roldós ins Gericht gegangen ist daraufhin La Gomeras Cabildopräsident Casimiro Curbelo, der die Ministerin als „unfähig und verantwortungslos“ bezeichnete und sie beschuldigt, das kanarische Gesundheitssystem in den Ruin geführt zu haben.

Die Tatsache, dass das neue Inselkrankenhaus noch immer nicht eröffnet sei und die Bevölkerung immer wieder mit neuen Terminen vertröstet werde, die dann wiederum nicht eingehalten werden, sei empörend.

In seiner Anklage bezog er sich konkret auf zwei Fälle, die sich kürzlich auf der Insel ereignet haben: Ein Mann aus Agulo starb vor den Türen eines Ärztezentrums, das keinen 24-Stunden-Dienst leistet. Im anderen Fall erhielt eine Familie einen Operationstermin für ein Familienmitglied, das bereits Monate zuvor verstorben war.

Damit verdeutlicht er die gravierenden Unzulänglichkeiten des Gesundheitswesens auf La Gomera und die dringende Notwendigkeit, das Inselkrankenhaus unverzüglich zu eröffnen, damit die Inselbewohner nicht mehr für jede aufwendigere Untersuchung nach Teneriffa reisen müssen, wo die Wartelisten für ebendiese Untersuchungen ohnehin schon viel zu lang sind. Immerhin sei der Grundstein für das Krankenhaus 2005 gelegt worden, und noch immer warteten die Inselbewohner auf die Eröffnung. Mercedes Roldós habe die Verantwortung für diese Verzögerung dem Cabildo angelastet, dabei habe das Cabildo alles getan, um dieses Projekt voranzutreiben. Man habe den Großteil des Geländes erworben und zur Verfügung gestellt sowie 8 Millionen Euro in den Bau der Zufahrtsstraße investiert, die bereits seit langen Monaten fertig sei.

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