Ein Vertreter der kanarischen Regierung reiste zur Feier nach San Antonio in Texas
Kanarische Inseln – Im vergangenen Jahr wurde in San Antonio das 300-jährige Gründungsjubiläum der Stadt gefeiert. Mehrere kanarische Politiker reisten aus diesem Anlass in die USA, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen, denn die Stadt im US-Bundesstaat Texas wurde seinerzeit von Canarios gegründet.
Auch dieses Jahr reiste ein Repräsentant der kanarischen Regierung in die Vereinigten Staaten, um an einer Hommage an die kanarischen Gründer zum 301-jährigen Gründungsjubiläum teilzunehmen. Luis Padilla, Vizebeauftragter für Auslandsangelegenheiten der Regionalregierung, nahm an der Enthüllung einer Skulpturengruppe auf dem Platz vor dem Justizgebäude Bexar County Courthouse teil. Die Hauptfiguren der Skulpturengruppe sind ein amerikanischer Ureinwohner, ein Soldat, ein Franziskanermönch sowie ein Mann und eine Frau von den Kanarischen Inseln, die von dem Künstler Armando Hinojosa in Bronze gegossen wurden. Die Skulpturengruppe ist eine Hommage an die Gründer und frühen Siedler von San Antonio, die im Laufe der Geschichte dazu beitrugen, dass sich die Stadt zu der Metropole entwickelte, die sie heute ist.
Luis Padilla unterstrich die Rolle der kanarischen Migranten, die, getrieben von drohender Armut und Hunger infolge schlechter Ernten auf den Inseln im 18. Jahrhundert, in den USA einen Neuanfang suchten und San Antonio gründeten.
„Los Fundadores“
Die Verbundenheit zwischen den Kanarischen Inseln und der Stadt San Antonio reicht weit zurück. Die eher unwirtliche Zone im US-Bundesstaat Texas war im 18. Jahrhundert Ziel kanarischer Emigranten. 1731 wurde San Antonio von einer Gruppe von 56 Canarios – „Los Fundadores“ – gegründet.
1738 bauten die kanarischen Einwanderer die Kathedrale San Fernando, die auch als „Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria y Guadalupe“ bekannt ist und für die das Cabildo von Teneriffa schon vor Jahren eine Statue der Heiligen Jungfrau von Candelaria, Schutzheilige der Kanarischen Inseln, stiftete. Heute gilt die Kathedrale San Fernando als zweitälteste in den USA. Der Platz vor der Kathedrale, bekannt als Main Plaza, wurde im vergangenen Jahr umbenannt in „Plaza de las Islas Canarias“.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich San Antonio zu einer großen und wichtigen Stadt mit über 1,3 Millionen Einwohnern entwickelt. Ein Dutzend von den Kanaren stammende Familien in San Antonio sind jedoch auch heute noch in einem Verband unter dem Namen „Freunde der Kanarischen Inseln“ zusammengeschlossen und halten die Beziehungen aufrecht.
„Los Isleños Fiesta“ in Louisiana
Am 9. und 10. März feierte der Kulturverband „Los Isleños Heritage & Cultural Society“ in Louisiana das jährliche Fest „Los Isleños“, bei dem an die kanarischen Wurzeln erinnert wird. Heute leben an die 50.000 Nachkommen kanarischer Emi-granten in Louisiana.
Im Rahmen des von kanarischer und spanischer Gastronomie und Musik geprägten Festes trat die Folkloregruppe „Timbayba“ auf, die von dem Kulturverband eingeladen war.
„Los Fundadores“ – Eine Tafel erinnert an die kanarischen Gründer der Stadt San Antonio. Darauf ist zu lesen:
56 Personen von den Kanarischen Inseln gründeten den Ort „San Fernando de Béjar“ nachdem sie am 9. März 1731 eintrafen.
Sie hatten von Veracruz zu Fuß in mehr als sechs Monaten fast 1200 Meilen zurückgelegt, mit Kindern, Vieh und ihren Habseligkeiten, nach einer sechsmonatigen Reise über den Ozean in einem kleinen Holzkahn.
Sie waren von König Felipe V. von Spanien geschickt worden, um die erste Kommunalverwaltung in der Provinz Texas zu gründen.
Sie wurden durch einen Fanziskanermönch, Soldaten der Festung von Béjar und von Ureinwohnern empfangen.
Heute ist dieser Ort die Stadt San Antonio.
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