Das Unternehmen der Skandal-Gruppe Nueva Rumasa beantragte die Einleitung des Gläubigerverfahrens
Am 4. März kündigte die Unternehmensgruppe Nueva Rumasa an, dass die ihr angehörige Hotelgruppe Hotasa alle Hotels verkaufen werde.
Zwei Wochen zuvor hatte das Imperium der Familie Ruiz-Mateos bekannt gegeben, zehn ihrer Unternehmen, darunter Hotasa, hätten die Einleitung des Gläubigerverfahrens zur Abwendung der drohenden Insolvenz beantragt.
Hotasa soll 200 Millionen Euro Schulden anhäufen, allerdings insbesondere aufgrund von Hypotheken, denn die einzelnen Häuser scheinen selber erträglich zu sein und gute Gewinne einzufahren.
Hotasa besitzt insgesamt 15 Hotels, davon allein fünf auf den Kanarischen Inseln (Gran Hotel Semiramis, Hotasa Puerto Resort, Hotasa Lagos de Cesar, Hotasa Interpalace auf Teneriffa und Hotasa Beverly Park auf Gran Canaria). Nun sollen alle Hotels so schnell wie möglich an den Mann gebracht werden, und zwar als Gruppe, in Paketen oder einzeln. Zur Unterstützung hat Nueva Rumasa Christie + Co unter Vertrag genommen. Das internationale Beratungsunternehmen ist spezialisiert auf den Immobiliensektor, insbesondere Hotels, und tritt als Mittler bei Kaufvorgängen oder Mietverträgen sowie als Berater auf.
Generaldirektorin Inmaculada Ranera erklärte, alle Hotasa-Hotels seien derzeit sehr gut in ihrem Segment positioniert. Einige hätten sogar das Potential, nach entsprechender Umwandlung in eine höhere Kategorie aufzusteigen und zu wachsen.
Experten des hiesigen Tourismus-Sektors äußerten, da die meisten der kanarischen Hotasa-Hotels erst kürzlich renoviert worden seien und zudem momentan Hochsaison herrsche, würden Investoren insbesondere an diesen intereressiert sein. Als möglicher Interessent wird die Gruppe Orizonia gehandelt, deren Hotelmarke Luabay Hotels & Leisure sechs Hotels auf den Kanaren betreibt.
Die Angestellten von Hotasa scheinen relativ ruhig zu sein, da sie – zumindest derzeit – ihren Lohn noch pünktlich ausgezahlt bekommen und auch Rechnungen fristgemäß beglichen werden. Doch befürchten sie, Nueva Rumasa könnte Hotasa mit sich reißen, und würden sich nach Übernahme durch ein stabiles Unternehmen sicherer fühlen. Auch weil sie scheinbar unter denselben Konditionen wie bisher übernommen werden müssten.
Dabei würde es sich für viele noch nicht einmal um eine neue Situation handeln, da gerade die Hotasa-Hotels in Puerto de la Cruz in den letzten dreißig Jahren diverse Betreiberwechsel, u.a. TRH, Riu, Husa, Iberhotel, erlebt haben.
Wie geht es weiter?
Carlos Miranda, Generaldirektor von Hotasa, will sich am 10. März mit den Direktoren und Vorsitzenden der Betriebsräte der Hotels auf Teneriffa treffen, um Situation und Pläne von Hotasa zu erläutern.
Auf Gran Canaria soll ein entsprechendes Treffen am darauffolgenden Tag stattfinden.
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