Intellektuelle und Künstler werben für Zapatero


© EFE

Plattform zur Unterstützung des Ministerpräsidenten

Am 9. Februar wurde in Madrid eine Bürgerplattform vorgestellt, die eigens gegründet wurde, um den regierenden Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen zu unterstützen. Und zwar konkret ihn, denn die über 2.000 Bürger, unter ihnen viele bekannte Künstler und Intellektuelle, die das Gründungsmanifest der Plattform bis zu ihrem Eröffnungstag bereits unterzeichnet hatten, werben nicht direkt um Stimmen für die regierenden Sozialisten (PSOE).

Madrid – Ihre Unterstützung gelte insbesondere José Luis Rodríguez Zapatero, heißt es demnach unter anderem, und zwar hauptsächlich wegen seines Einsatzes für sozialpolitische Maßnahmen und „seinen unerlässlichen Kampf für die Gleichheit und ein besseres, moderneres und toleranteres Spanien“.

Es handelt sich bei dieser Initiative um eine bislang in Spanien nicht vorhandene Form der politischen Unterstützung, denn viele der bekannten Persönlichkeiten, die mit ihrem Namen unterzeichnet haben, hatten sich bislang noch nie für derartige Bewegungen ein­spannen lassen.

Die Plataforma de Apoyo a Zapatero, deren Initialen sinnigerweise PAZ, also das spanische Wort für Frieden darstellen, hat bis zu den Parlamentswahlen zahlreiche Aktivitäten geplant, deren Höhepunkt eine große Versammlung am 5. März sein soll, zu der auch der Ministerpräsident kommen will.

Äußerliches Kennzeichen der Initiative ist ein umgekehrtes V, das in der Gebärdensprache um das Auge herum Zapatero bedeutet. In einem ersten Vorstellungsvideo nutzte die PAZ-Plattform diese Gebärde, die sowohl von bekannten Persönlichkeiten, als auch anonymen Bürgern dargestellt wurde, und spielte damit gleichzeitig auf ein weiteres charakteris­tisches Merkmal des Ministerpräsidenten an: seine nach oben hin ungewöhnlichen spitz zulaufenden Augenbrauen.

Oppositionschef Mariano Rajoy schien die Kampagne zur Unterstützung seines stärks­ten politischen Gegners überhaupt nicht zu gefallen. Die Künstler würden dem Ministerpräsidenten doch nur ihre Stimme geben, um sich ihre Privilegien auf Kosten des Geldes der Bürger zu sichern, monierte er in Anspielung auf die kürzlich verabschiedete digitale Lizenzgebühr auf MP3-Geräte und ähnliche elektronische Apparate, die er natürlich sofort abschaffen werde. Er jedenfalls sei auf der Seite der Künstler, „die viel Kunst machen müssen, um das Monatsende zu erreichen, die eine Hypothek abbezahlen, die um sieben Uhr morgens aufstehen und zur Arbeit gehen müssen, nicht aber mit den Künstlern, die Zapatero unterstützen, damit er ihnen die digitale Lizenzgebühr zuschustert, die wir alle bezahlen müssen“.

Unter den spanischen Prominenten, die die Plattform mit ihrem Namen unterstützen, befinden sich unter anderem Starregisseur Pedro Almodóvar und die Sänger Joaquín Sabina, Joan Manuel Serrat, Miguel Bosé und Víctor Manuel.

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