Kampf dem Eindringling


© Cabildo Fuerteventura

Umweltamt fordert Bürger zur Mithilfe bei der Ausrottung des Federborstengrases auf

Das Umweltamt von Fuerteventura hat sich mit der Bitte an die Bevölkerung gewandt, die Kampagne zur Ausrottung des hartnäckigen und extrem invasiven Pennisetum setaceum zu unterstützen.

Diese durchaus ansehnliche Pflanze, die mittlerweile praktisch allerorts auf den Kanarischen Inseln anzutreffen ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer ernsthaften Bedrohung für die reiche endemische Kanarenflora entwickelt. In den 40er-Jahren auf den Inseln eingeführt, verdrängt das auf Deutsch unter dem Namen Federborstengras oder auch Lampenputzergras bekannte Ziergras viele einheimische Arten. Auf Inseln wie Teneriffa scheint die Ausbreitung mittlerweile schier unkontrollierbar, obwohl immer wieder Anläufe zur Dezimierung genommen werden. Fuerteventura, erklärt Natalia Évora vom Insel-Umweltamt, ist eine der Inseln, auf denen die Kontrolle dieses aggressiven Eindringlings noch möglich ist. Hierfür sind nun Umwelttrupps unterwegs, die befallene Gebiete säubern, wobei sorgfältig vorgegangen werden muss, damit sich die Samen der Pflanzen nicht ausbreiten, denn diese können noch bis zu sechs Jahre später aufkeimen. Um zu gewährleisten, dass die Gräser in dem gesäuberten Gebiet nicht wieder nachwachsen, sind periodische Kontrollen vorgesehen.

Wer in seiner Umgebung Büsche von Pennisetum setaceum sieht, kann eine der folgenden Telefonnummern anrufen, um den Ort durchzugeben: 928 861 115, 928 533 427 oder 928 533 922.

Das Umweltamt des Cabildos weist darauf hin, dass diese Pflanze seit 2013 im spanischen Katalog der invasiven exotischen Arten geführt wird. Auf den Kanaren gilt die wegen ihrer buschigen Rispen auch „Katzenschwanz“ (rabo de gato) genannte Art als einer der gefährlichsten Eindringlinge der Pflanzenwelt. Die schnelle Ausbreitung der widerstandsfähigen Art hat dazu geführt, dass sie heute auf den Kanaren mehr Fläche beansprucht als die endemischen kanarischen Palmenhaine.

Die Verdrängung endemischer Arten, im Extremfall bis zur Ausrottung ist eine der Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität auf der Erde. In Inselgebieten spitzt sich die Lage zu, da die Ökosysteme oftmals besonders empfindlich sind und – wie auf den Kanarischen Inseln – eine Vielzahl an Endemiten aufweisen, deren Verlust unumkehrbar ist.

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