José Luis Rodríguez Zapatero und Regionalregierungschef Paulino Rivero trafen sich während des Urlaubs auf Lanzarote zu einem Gespräch
Eine spanische Tageszeitung titelte im Leitartikel: „Tourismus als Rettungsring – der gesunde Menschenverstand als Philosophie“, und bringt es damit auf den Punkt.
Das Ergebnis des etwa zweistündigen Treffens von José Luis Rodríguez Zapatero mit Kanarenchef Paulino Rivero auf Lanzarote – beide verbrachten im August ihren Urlaub auf der Insel – brachte keine wirklich neuen Erkenntnisse, sondern bestätigte das bereits Bekannte. Dass der Tourismus vorerst das Hauptinstrument zur Bewältigung der Krise bleibt, da waren sich Zapatero und Rivero einig. Die kanarische Regierung setzt große Hoffnungen auf die Ministerratssitzung, die im Oktober auf den Kanaren stattfinden wird. Bei diesem Treffen soll weiter über ein Abkommen zwischen Madrid und den Kanaren zur Tourismusförderung auf dem Archipel verhandelt werden. „Schon beim letzten Treffen im Juni in Las Palmas haben wir Fortschritte in der Ausarbeitung eines entsprechenden Abkommens für die nächsten Jahre verzeichnet, das jeweils zu 50% finanziert werden soll“, unterstrich Rivero.
Immerhin scheinen die Beziehungen zwischen der sozialistischen Regierung Spaniens und der kanarischen Regierung weiter auf gutem Kurs zu sein. Seit dem Treffen im Juni auf Gran Canaria, bei dem José Luis Rodríguez Zapatero einen spezifischen Plan zur Wirtschaftsförderung auf den Kanaren – den Plan Canarias – ankündigte, herrscht gute Stimmung.
Zapatero und Rivero analysierten während ihres Treffens auf Lanzarote auch die Auswirkungen bzw. den nach Ansicht von Rivero bereits spürbaren Erfolg der Aufhebung der Flughafengebühren. Dass dies keine vorübergehende Maßnahme bleibt, dafür will sich die kanarische Regierung weiter verstärkt einsetzen, versicherte der kanarische Regierungschef. Zur Bestätigung des Erfolgs berichtete er dem Präsidenten von der Zusage von Ryanair, in dieser Wintersaison 39 neue Kanarenstrecken in den Flugplan aufzunehmen. Eine Entscheidung, die die Billigairline unter anderem mit dem Wegfall der Flughafengebühren begründet hat. Beim Ministerium für Infrastrukturen gab es seinerzeit erhebliche Vorbehalte gegen diese Maßnahme. Doch die kanarische Regierung war der festen Überzeugung, dass eine Senkung der Flughafengebühren zur Wiederbelebung des Tourismus und zur Steigerung der Passagierzahlen beitragen würde. Nun trägt diese Arbeit Früchte“, stellte Rivero fest.
Um es nicht nur beim Tourismus zu belassen, sprach Rivero im Gespräch mit Zapatero auch die Notwendigkeit von mehr Investitionen auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung an, und die Bedeutung von Bildungs- und Arbeitspolitik. Für die Ministerratssitzung im Oktober wünscht er sich auch die wirtschaftliche Diversifikation auf den Kanaren als Thema. Ihm schwebe die Unterstützung der Industrialisierung und Beihilfen zum Gütertransport von den Kanaren zum spanischen Festland vor.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]