Einziger Ausweg ist die Schaffung von Arbeitsplätzen
Trotz der allgemein bekannten Zahlen, welche die prekäre soziale Lage der vielen armen Canarios belegen, hat die Regionalregierung sich jahrelang geweigert, die Realität anzuerkennen – bis Ende Februar.
Bei einer Sitzung des Ausschusses für Sozialpolitik bekannte die Ressortchefin Inés Rojas nun, dass die hohe Zahl armer Menschen nicht tragbar sei. Rojas bemerkte, dass die öffentliche Sozialhilfe niemals ausreichend sein werde. Die einzige Lösung für diese Notsituation sei die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Ihrer Ansicht nach würden die Familien, die mit einer Sozialhilfe von 400 oder 500 Euro überlebten, ohne einen Arbeitsplatz die Armutsgrenze nie verlassen. Obwohl diese Hilfen seit dem Jahr 2009 um 115% gestiegen seien, reichten sie bei Weitem nicht aus.
„Auf den Kanarischen Inseln beziehen knapp 300.000 Personen Arbeitslosengeld, und es wird schwierig sein, diese Zahl zu reduzieren“, bemerkte Inés Rojas.
Für 70% der notleidenden Familien, die in manchen Fällen nicht einmal Sozialhilfe erhalten, sind die Speisesäle der Schulen auch in den Schulferien geöffnet. Außerdem sollen mit einem neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm bis 2016 insgesamt 6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Geplant sind darüber hinaus eine Reform des Mietgesetzes und ein Verzeichnis leerstehender Wohnungen. Schätzungen zufolge werden nämlich auf den Kanarischen Inseln rund 130.000 Wohnungen nicht bewohnt, die an bedürftige Familien gegen eine Sozialmiete vergeben werden könnten. Insgesamt 26.000 Personen, deren Jahreseinkommen unter 11.000 Euro liegt, warten nämlich auf eine Sozialwohnung.
Inés Rojas informierte auch über die Situation der Lebensmittel-Tafeln, die im vergangenen Jahr insgesamt 80.000 Menschen auf den Kanarischen Inseln unterstützten. Das Rote Kreuz half weiteren 10.000 Personen aus.
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